In einer Serie befragt der SÜDKURIER die Parteien und Wählerinitiativen nach ihrer Position zu bestimmten Themen. Sie werden aufgefordert, zu drei gestellten Fragen Stellung zu nehmen. Der Textumfang darf maximal 2100 Zeichen betragen. Das erste Thema war "Wirtschaft". Es folgte das Thema "Tourismus", dann "Bauen und Wohnen"und "Verkehr". Heute folgt "Kultur", demnächst dann noch "Vereine".
Einiges traurig, anderes gut: Überlinger Kulturangebot |
Frage: Literaturpreis, Wortmenü, Büchernacht – das gedruckte Wort steht hoch im Kurs. Einen Musikpreis gibt es seit 2009. Was fehlt ihnen an kulturellen Nischen? Wofür setzen sie sich ein?
Bei den genannten Veranstaltungen handelt sich um singuläre „Events“, die sehr wichtig und gut für das kulturelle Leben der Stadt sind. Für die BÜB+ hat es absolute Priorität, dass in einem kulturellen Leitbild der Stadt die Vereine, Verbände, Künstler, Kulturschaffende, aber auch jugendliche Subkultur und interessierte Bürger einbezogen werden. Das muss auch für die Stadtmöblierung und „Kunst im öffentlichen Raum“ gelten. Private Initiativen wie u.a. Kunstakademie, Kulturverein, Kulturkiste, die Gunzoburg- und die Fähnlegalerie führen in Überlingen ein ungefördertes Schattendasein. Sie müssen von Seiten der Kulturverwaltung mehr unterstützt werden. Eine Vielfalt von Kulturangeboten hat auch etwas mit der Lebensqualität in einer Stadt zu tun.
Frage: Sind sie der Ansicht, die Stadt bräuchte eine grosse Veranstaltungsstätte? Wo könnte sie liegen? Welchem Konzept sollte sie folgen? Welche Alternativen sehen sie?
Eine große Veranstaltungshalle im Bereich Zimmerwiese wäre sicherlich wünschenswert, aber aktuell kaum finanzierbar. Die BÜB+ sieht absoluten Vorrang für die Sanierung des „Kapuziner“. Standort und Architektur sind ideal für Veranstaltungen, wie z.b. das Kleinkunstfestival, die „Kleine Oper am See“ und ähnliche Veranstaltungen. Man sollte über einen permanenten Anbau in Form einer Orangerie – ein filigraner Glasbau - nachdenken, um auch kleinere Kunstausstellungen zu etablieren. Wichtig ist, dass die Miete für nichtkommerzielle Veranstalter moderat gestaltet wird. Damit ist gewährleistet, dass kleinere kulturelle Initiativen bei niedrigen Eintrittspreisen stattfinden können. Weil sich leider mittlerweile immer mehr Menschen den Besuch solcher Veranstaltungen nicht mehr leisten können, wäre dies eine sinnvolle Unterstützung eines vielfältigen Kulturangebotes. Es ist unbedingt zu prüfen, ob die für die LGS geplante Seebühne als attraktiver Veranstaltungsort erhalten bleiben kann.
Frage: Der Gemeinderat hat mit Kürzung des Zuschusses für das Sommertheater vielleicht dessen Ende heraufbeschworen. War die Entscheidung richtig? Würden sie diese wieder so treffen?
Die Kürzung des finanziellen Zuschusses zum Sommertheater war aus Sicht der BÜB+ eine klare Fehlentscheidung des Gemeinderates. Überlingen als Kur-, Kultur- und Tourismusstadt benötigt eine attraktive Theaterkultur zu jeder Jahreszeit! Die begonnene Neuausrichtung des Sommertheaters muss unverzüglich nach der LGS Pause wieder mit Leben erfüllt werden.
Ergänzend lesenswert: Stellungnahme der BÜB+ zum Ausfall von Kunst im Kapuziner und der "Kleinen Oper"
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