Die Goldbacher Kapelle ist ein Kleinod aus dem 8. Jahrhundert, eines der wertvollsten historischen Gebäude am ganzen Bodensee. Bisher ruhig und abgeschieden für interessierte Kirchgänger und Kunstkenner erreichbar, soll nun ein Rundweg für die Landesgartenschau um die Kapelle entstehen. Wir hatten bereits berichtet.
Wobei der Begriff "Weg" in diesem Fall schon etwas untertrieben ist, weil es größere Dimensionen werden. Aktuell wird er in einer Breite zwischen 2,6 und 2,8 Metern über den früheren Friedhof hinweg gebaut. Der nördliche, bisher existierende Weg, wird mit schwerem Gerät komplett abgegraben. Die Goldbacher befürchten vermutlich zu Recht, dass es nicht nur mit der Friedhofsruhe, sondern ganz allgemein um das Kirchlein schlecht bestellt sein wird. Von Goldbacher Bürgern erhielten wir Fotos und einen Text, den wir unseren Lesern hier zugänglich machen möchten.Hubert Regenscheit, der Gassenpfleger von Goldbach, schreibt an den Oberbürgermeister und zur Kenntnis an diverse Empfänger, auch an die BÜB+ :
Sehr geehrter Oberbürgermeister Hr. Zeitler,
sehr geehrte Damen und Herren,
als Gassenpfleger der Goldbacher Nachbarschaft bitte ich Sie,
1. den aktuellen Eingriffen um die Goldbacher Kapelle unverzüglich Einhalt zu gebieten und
2. alle weiteren Schritte mit den Goldbachern abzustimmen.
Folgende Bitten und Anregungen der Goldbacher liegen Ihnen vor:
1. Die Planung der LGS 2020 GmbH für das Goldbacher Ufer findet nicht die Zustimmung der Goldbacher.
2. Der Stiftungsrat ist nicht legitimiert, eigenmächtig, und ohne Einbeziehung der Goldbacher, über "Kirchlein und Gottesacker“ zu entscheiden. Begründung: Er hat gem. Goldbach-Chronik des M. Rommel in der Vergangenheit bereits drei mal den Abriss des Kirchleins selbst empfohlen bzw. befürwortet.
Der Oberbürgermeister Hr. Zeitler antwortete darauf mit der Versicherung, sich um die Angelegenheit zu kümmern.
Aktueller Stand:
Seit Ostern 2019 ist das Gelände um die Goldbacher Kapelle Baustelle. Die erfolgten Eingriffe widersprechen dabei nicht nur best. rechtl. Vereinbarungen, sondern auch der im Denkmalschutz erforderlichen Sorgfalt. Wir melden hiermit Bedenken an.
Mit freundlichen Grüßen
Gassenpfleger Hubert Regenscheit.
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