Donnerstag, 29. September 2016

Die Linden brauchen keine Heiligsprechung!

Architekt Jürgen Staud aus Salem befasste sich mit den zwei riesigen Linden, die bei einer Entfernung der Trockenmauer in Gefahr geraten. Er schreibt:

Muss die Natursteinmauer wirklich fallen ?

Die Untersuchung des vorhandenen Baumbestandes und seines Umfeldes auf dem künftigen LGS-Gelände war wohl doch etwas oberflächlich. Aber was hat die Mauer mit den Bäumen zu tun ?

Auf dem kleinen Grundstück östlich vor dem ehemaligen Campingplatz stehen zwei ca. 110 Jahre alte Sommerlinden die zwar nicht zum „Heiligtum“ erklärt wurden, wie Herr Sorms als Demeter-Landwirt und Gemeinderat der LBU / Grünen vor einigen Tagen bereits feststellte, doch sind sie im „Baumerhaltungsplan“ vom 24.5.16 immerhin als „besonders erhaltenswert“ bzw. „erhaltenswert“ eingestuft und beide zusätzlich als „Bäume mit Biotoppotential“ ausgewiesen. Bei ihren Größen von ca. 30 m bzw. 35 m Höhe und einem Kronendurchmesser von ca. 18 m bzw. 20 m braucht man hoffentlich nicht befürchten, dass sie bei der angekündigten Neukartierung durch die Stadtverwaltung durch das Raster fallen.

 Aber zurück zur Mauer. Diese steht ca. 4,20 m bzw. 5,40 m von den Linden in Richtung See entfernt. Linden haben eine Pfahlwurzel und zusätzlich weit ausladende Seitenwurzeln um dieses Riesenbiotop nicht nur zu versorgen, sondern ihm auch einen sturmfesten Stand zu geben. Beim Entfernen der heiß umkämpften Mauer und beim Geländeabtrag, egal ob für einen Flachufer- oder Steiluferbereich, verlieren die beiden als Naturdenkmal registrierten Linden, die mit ihren Kronen mind. 3,0 m über das Wasser ragen, ihre Standfestigkeit und werden Opfer einer unüberlegten Handlung. Aus den LGS Plänen ist zu ersehen, dass der abgeschrägte Uferbereich bis an die Baumstämme reichen soll.

Übrigens, die beiden Linden bilden zusammen mit einer ebenfalls sehenswerten, seitlich aus der Mauer wachsenden Zwillingspappel - mit ähnlichem Alter und 35 Meter Höhe - ein Trio, das aus Seesicht eine markante Landmarke darstellt.

Diese Tatsachen müssten doch auch eine LGS-Verwaltung sowie einen Gemeinderat einschl. Demeter-Landwirt umstimmen und zu einem Kompromiss und einem Teilerhalt der viel zitierten Natursteinmauer beitragen. Eine Besichtigung vor Ort ist jederzeit möglich, denn das Grundstück ist jetzt frei zugänglich. Ein alter, schön gewachsener Baum ist schon mit Respekt und Anerkennung zufrieden und benötigt keiner „Heiligsprechung“.  


Mittwoch, 28. September 2016

Robin Wood setzt sich für die Überlinger Bäume ein

Damit hätten nicht mal wir von der BÜB gerechnet: Die bekannte Umweltorganisation Robin Wood setzt sich für den Erhalt der Überlinger Platanenallee ein! Das Schreiben, dass an alle Stadträte und die OB ging, wurde auch uns zugespielt. Hier im Wortlaut:

Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Becker,
sehr geehrter Gemeinderat der Stadt Überlingen,

in den letzten Wochen häuften sich bei uns in der Geschäftsstelle Anrufe von Menschen aus Überlingen, die sehr besorgt um die Veränderungen in ihrer Stadt sind, insbesondere bezüglich dem möglichen Fällen einer alten, denkmalgeschützten Platanenallee und dem Abbau der Trockenmauer im Rahmen des Umbaus für die Landesgartenschau 2020.

ROBIN WOOD e.V. ist eine gewaltfreie Aktionsgemeinschaft, die sich seit 1982 für den Schutz von Wald und Natur in Deutschland und weltweit einsetzt, und seit langem im Alleenschutz aktiv ist.

Es scheint uns höchst verwunderlich, dass gerade im Rahmen einer Ausstellung zu gelungenem Gartenbau und Landschaftsarchitektur alte kulturhistorische Stadtelemente mit großer Wichtigkeit für die Natur verschwinden sollen.

Alleen sind nicht nur landschaftsprägende Elemente, zu denen viele Menschen emotionale Erinnerungen und Bezüge haben, sondern gerade für die Kleinfauna höchst wichtig. Darüber hinaus bereichern sie in Städten durch den großen Erholungswert (Schattenspender), ihre Feinstaubfilterfunktion und frische Luft. Wir haben außerdem erfahren, dass hier streng geschützte Arten wie der Waldkauz gefunden wurden, und vermutlich mindestens drei Fledermausarten in den Bäumen ihre Wochenstuben haben.      

Die sich erwärmenden Gesteine und die kleinen Ritzen der Trockenmauern können einen seltener werdenden Lebensraum für Reptilien, Amphibien, Insekten und Kleinsäugetiere bieten. Nach unseren Informationen wurde auch die streng geschützte Rote Liste-Art Zauneidechse nahe der Trockenmauer beobachtet.

Wer sich mit Ökologie beschäftigt, weiß um die Wichtigkeit der Erhaltung von alten Ökosystemen und die große Relevanz kleinflächiger Räume für Pflanzen und Tiere. Bitte lassen Sie uns wissen, wie Sie den Bedenken vieler Bürgerinnen und Bürger und des Naturschutzes entgegenkommen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Jannis Pfendtner
Waldreferent, ROBIN WOOD e. V.

Antrag auf Ausweisung als Naturdenkmal

BÜB stellt Antrag auf Ausweisung als Naturdenkmal für die Trauerweiden

Da aus der Bevölkerung immer mehr ein großes Unverständnis darüber artikuliert wird, dass die ca. zehn mächtigen, bis zu 60 Jahre alten  Trauerweiden auf dem Campingplatz zusammen mit der im mittelalterlichen Stil errichteten Uferbastion entfernt werden sollen, fühlte sich die BÜB verpflichtet, auch für diese Bäume aktiv zu werden.  An der Uferbastion befindet sich zudem der einzig absolut sichere und barrierefreie Seezugang, der zu Gunsten einer Gestaltung mit riesigen Flussbausteinen (drei Meter hohe Zyklopenmauern) entfernt werden soll. Die BÜB sieht bei einem Erhalt der Trauerweiden und der Uferbastion keine Gefahr einer zeitlichen Verzögerung der Gesamtplanung. Was in diesem Jahr für die BuGa 2019 in Heilbronn möglich war, sollte bei einem Jahr mehr Zeit auch in Überlingen machbar sein. Dort wurden ebenfalls Platanen und Trauerweiden am Neckarufer gerettet, indem man die Planung änderte.

Die Trauerweiden sollen nach den Plänen von Frau Mommsen bis auf eine gefällt werden. Allerdings ist festzuhalten, dass selbst bei einer vollständigen Umsetzung ihrer Pläne mindestens 4-5 der Bäume im östlichen Bereich erhalten werden könnten. Laut Aussagen von Fachleuten ist es sogar möglich, die Weiden mit einem vertretbaren Aufwand umzusetzen. Weiden sollen sehr robust sein und so eine Verpflanzung schadlos überstehen können. So könnten sie nach  Entfernung der Betonmauer von 1950 in den dann entstandenen terrassierten Flachuferbereich wieder eingesetzt werden. Diese mächtigen und herrlich anzuschauenden uferprägenden Bäume sollten diesen Mehraufwand wert sein. Einige engagierte Bürger haben sogar schon angeboten, im Rahmen von Baumpatenschaften finanzielle Mittel für den Erhalt zu spenden. Um die Trauerweiden zu retten, hat sich die BÜB auf Drängen von Bürgern entschlossen, beim Landratsamt Friedrichshafen einen Antrag auf Ausweisung als Naturdenkmal zu stellen., verbunden mit einem Eilantrag, da die beabsichtigten Fällungen in Kürze beginnen könnten. Alle Trauerweiden sind im Landschaftspflegerischen Begleitplan als „erhaltenswerte Habitatbäume“ vermerkt. Die Größe der Bäume ist beachtlich. So ist der Umfang bis zu knapp 5 Meter, eine Höhe von bis zu 16 Metern und ein Kronendurchmesser bis zu 18 Metern genannt. Details zu den Bäumen im Antrag .
Diese Trauerweiden sollen fallen. Foto: Jürgen Gundelsweiler
Die BÜB weist nochmals darauf hin, dass im  Bereich der geplanten Terrassierungen das unbeaufsichtigte Baden sehr gefährlich ist, insbesondere für untrainierte Schwimmer und Kinder. Unmittelbar vor der jetzigen Hochwasserschutzmauer fällt die Halde extrem steil ab, der ganze Untergrund ist sehr rutschig. Solange der Campingplatz in Betrieb war, waren immer genügend Aufsichtspersonen vor Ort. Kinder konnten zudem sicher am Sandstrand der Uferbastion baden. Dieser war auch der einzig barrierefreie Seezugang. Alleine aus diesem Grund wäre es dringend anzuraten, die Uferbastion zu erhalten.

Montag, 26. September 2016

Versehentlich beschädigt...

Laut Naturschutzbehörde wurden bei Baggerarbeiten der Überlinger Firma Wörner für die Kanalverlegung auf dem ehemaligen Campingplatz die Wurzeln einer kräftigen Ulme angeblich so beschädigt, dass sie "aus Sicherheitgründen" samt Wurzel ausgerissen werden musste.
Wie man auf dem Foto eindeutig sieht, sind die Wurzeln "stark geschädigt". Wirklich? Oder wurde hier einfach ein Baum beseitigt, weil er im Weg war? Man stelle sich mal vor, was passieren würde, wenn so ein privater Auftraggeber handeln würde. Innerhalb der Schutzzeit, voll belaubt.
Die Überlinger Baumschutzsatzung erlaubt das nicht!

"Wurzel stark beschädigt" ?

Donnerstag, 22. September 2016

Frau Becker war im Urlaub

In der Bürgerfragestunde wurde Frau OB Becker gefragt, warum sie den seit Mitte Juni in der Verwaltung bekannt gewordenen Denkmalstatus der Platanenallee nicht bekannt gemacht hat, sondern erst nach einer Veröffentlichung Anfang August im Südkurier darüber gesprochen hat. Sie sei im Urlaub gewesen, als es bekannt wurde, meinte sie. Und vorher habe sie nichts davon gewusst. Diese Aussage kennen wir ja schon länger, nach wie vor bleibt aber die Frage: Warum wurde es ihr von Baubürgermeister Längin nicht gesagt? Eine Entscheidung mit dieser Tragweite sollte eigentlich der Verwaltungschefin mitgeteilt werden. Ein Überlinger Bürger hat auf jeden Fall in dieser Sache eine Kommunalaufsichtsbeschwerde eingelegt. Mal sehen, was das RP dazu erfährt.

Und gefragt wurde Frau Becker auch, warum sie noch immer nicht die Begründung für die abgelehnten angeblich fast 1100 ungültigen Unterschriften für das Bürgerbegehren vorgelegt hat. Das sei zu viel Arbeit für die Verwaltung, meinte sie. Aber da die Mindestzahl für das Bürgerbegehren ja trotzdem erreicht wurden, sei es doch eigentlich egal. Ja, eigentlich. Aber die Bürger, deren Unterschrift aus irgendwelchen Gründen nicht anerkannt wurden, wüssten schon gerne, warum dies so ist. Und weil die Verwaltung es nicht begründen will oder kann, wird die BÜB weiterhin von fast 3500 Unterschriften sprechen: 3088 wurden übergeben und gut 400 kamen nachträglich noch dazu.

Gesetze sind für alle da

Auch für Rathäuser, sollte man meinen.
So gibt es eine Schutzzeit für Bäume, in der sie nicht gefällt werden dürfen. Das steht im Gesetz, das steht sogar in der Überlinger Baumschutzsatzung.
Trotzdem wurde nach unseren Informationen heute auf dem Campingplatz ein erster Baum gefällt. Es soll kein kleiner gewesen sein.
Da muss man schon fragen, mit welcher Genehmigung das passierte. Wahrscheinlich alles legal: Bauamt Überlingen beantragt eine Sondergenehmigung bei der unteren Naturschutzbehörde. Die ist auch im Rathaus Überlingen. Für beide Ämter ist Frau Becker die Chefin. Also alles legal!?

Jetzt stelle man sich mal vor, der Antragsteller wäre nicht ein Überlinger Amt, sondern ein privater Bürger. Wie würde dann vermutlich so ein Antrag beschieden? Richtig: Warten, bis die Schutzzeit endet! Und dann muss noch sehr ausführlich begründet werden, warum dieser Baum weg soll.

Mittwoch, 21. September 2016

Wachsweich

In einem Südkurier Artikel erklärt Frau Becker, dass die Bäume der Platanenallee kaum noch im Oktober oder November gefällt werden, weil sie nach den Auflagen des Denkmalamtes erst umfassend dokumentiert werden müssen. Aber eine eindeutige Zusage, wie von der BÜB gefordert, ist das nicht. Die BÜB erwartete eine eindeutige Erklärung, dass vor einem Abschluss eines Gerichtsverfahrens keine Bäume der Allee gefällt werden.

Sie versteckt sich hinter dem Gemeinderat, der aber in der aktuellen Tagesordnung der Sitzung am 21.9.2016  keinen Punkt zu diesem Thema findet. Sie will es also gar nicht entscheiden lassen. Und somit ist auch ihre Aussage im Südkurier  nichts wert. Die BÜB wird daher die einstweilige Anordnung beantragen.

In dem kleinen Kasten "Zahlen" schreibt der Südkurier über die Anzahl der Unterschriften. Dazu erklärt die BÜB nochmals: Es wurden an Frau Becker 3088 Unterschriften übergeben. Nach der Abgabe kamen noch etwa 400 nachgereichte Unterschriften hinzu. Die Stadt ließ die Unterschriften (angeblich von den städtischen Lehrlingen) prüfen. Es wurden etwa 1100 als ungültig erklärt. Bis heute aber hat die Stadt trotz mehrfacher Aufforderung diese Ablehnungen weder begründet oder dokumentiert. Im Interesse der Bürger, die wissen wollen, warum ihre Unterschrift ungültig sein soll, fordern wir die Stadt auf, endlich eine Dokumentation vorzulegen! Bis dies zweifelsfrei eine anerkannte Zahl gibt, wird die BÜB von 3500 Unterschriften sprechen.


Dienstag, 20. September 2016

LBU will Bäume fällen

Die LBU (Liste für Bürgerbeteiligung und Umweltschutz) im Stadtrat will am Fällen der Bäume für die LGS festhalten. Das erklärt Stadtrat Walter Sorms heute in einem Südkurier Interview.
Er will angeblichen Bürgerwillen umsetzen, das sei seine Aufgabe als Stadtrat. Ist es wirklich Bürgerwille, was hier passieren soll?

„Bäume sind keine Heiligtümer“ sagt Herr Sorms. Teilweise mag er Recht haben, so ist sein Tisch oder Bodenbelag  (hoffentlich) aus ökologisch nachhaltigem Holzanbau gefertigt worden. Kein Bürger hat jedoch 2013 das Fällen von 200 Bäumen (45 davon sind schon weg) im Bürgerpark und an der Promenade gewollt! Für eine Gartenschau sollen Bäume fallen , die größtenteils sogar unter Denkmalschutz stehen? Beim LDA wurde erkannt, über welche kulturhistorisch wichtigen Schätze Überlingen verfügt, aber die heimischen Entscheidungsträger bleiben unbelehrbar.  Mindestens 3500 Bürger haben es zornig verstanden: Bäume mit fast 5 Meter Umfang und bis zu 35 Meter Höhe werden gefällt, um durch  6 cm Stämmchen aus der Baumschule ersetzt zu werden. Die wenigsten davon werden im LGS Gelände gepflanzt, die meisten in den städtischen Randbezirken oder in den Ortsteilen.

Alles für eine Architektenideologie, die Bäume nicht will: Frau Mommsen sollte vor einigen Jahren die Umgestaltung der Forsthochschule(!) Rottenburg planen. Nach ihrem Willen sollten alle Bäume weg, alle Grünflächen versiegelt werden. Auch dort plante sie ein „Ambiente wie die Piazza in Siena“.  Das aber wollte man gar nicht, den Auftrag bekam ein anderes Büro. Bei uns: Von 28 Büros wollten 27 die Allee erhalten, nur die Gewinnerin nicht. Zum Glück konnten wir unsere Promenadenbäume und die Kastanien am Chantilly Platz noch vor diesem Wahn retten. Zehn der mächtigen Trauerweiden am Campingplatz sollen in Kürze fallen. Mindestens die Hälfte könnte selbst bei unveränderter Planung problemlos erhalten bleiben. Doch sie passen nicht in die Ideologie.
Statt unter dem herrlichen Schatten der Allee mit integrierten Seezugängen sollen Radler künftig eingezwängt zwischen Bahn und Straße schattenlos rollen. Den bisher einzigen sicheren Badeplatz an der Uferbastion, barrierefrei und kindgerecht, einer weiteren Ideologie für Zyklopensteine zu opfern, hat nichts mit Heiligtum zu tun. Das ist, Entschuldigung, extrem teurer planerischer Schwachsinn. Den Traum vom freien Baden in diesem Bereich sollte man schnellstens austräumen. Das ganze Gebiet ist wegen der extrem steilen Unterwasserlandschaft für ungeübte Schwimmer lebensgefährlich.

Herr Sorms, erfüllen Sie das B und  das U in LBU mit Taten. Dafür sind Sie mal angetreten.

Freitag, 16. September 2016

Der Fällvirus "Chlorophyll-Phobie" breitet sich aus

Auch in Offenburg sollen mitten in der Stadt mehrere riesige Platanen am Kronen Platz gefällt werden: Um mehr Platz für Autoparkplätze zu schaffen, wie man liest. Auch dort gibt es eine Oberbürgermeisterin, einen Gemeinderat und eine Architektin, die vom Fällvirus ("Chlorophyll-Phobie") befallen zu sein scheinen.
Ein Leser schreibt in einem Beitrag für die Badische Zeitung ein Zitat des großen Naturforschers Alexander von Humboldt (1769-1859): "Habe Ehrfurcht vor dem Baum! Er ist ein einziges großes Wunder, und euren Vorfahren war er heilig. Feindschaft gegen den Baum ist ein Zeichen von niederer Gesinnung!" Dem ist absolut nichts hinzuzufügen. Zum Glück werden immer mehr der Überlinger mittlerweile resistent gegen die Chlorophyll-Phobie.

Donnerstag, 15. September 2016

BÜB setzt der Stadt eine Frist

Nachdem es die Verwaltung nicht fertig gebracht hatte, innerhalb von 4 Wochen nach dem Ablehnungsbeschluß durch den Gemeinderat darüber der BÜB einen Bescheid zuzustellen, hatte der Anwalt der BÜB vor einigen Tagen eine Frist bis zum 16.9. gesetzt. Nur gegen einen Bescheid kann Klage erhoben werden. In dieser Zeit solle die Stadt entweder den Bescheid versenden oder verbindlich erklären, dass bis zu einer gerichtlichen Klärung der Ablehnung keine Bäume gefällt werden.
In einem sehr kurzen Schreiben teilte der Leiter des Fachbereiches 1, Herr Wiedemer-Steidinger mit, dass der Bescheid "innerhalb der nächsten zwei, drei Wochen" zugestellt werde. Auf die Bitte nach einem verbindlichen Aussetzen der ab 1.10. möglichen Fällaktionen ging er nicht ein.

Da die BÜB mit dieser unverhohlenen Hinhaltetaktik nicht einverstanden ist, wird in der kommenden Woche Klage beim Verwaltungsgericht erhoben, verbunden mit einem Antrag auf einstweilige Anordnung, dass bis zu einer endgültigen Klärung keine Bäume gefällt werden dürfen.

Durch diese notwendigen Maßnahmen wird es natürlich zu Verzögerungen des von der LGS GmbH geplanten Bauablaufes kommen. Diese Verzögerung ist allerding nur dem unverantwortlichen Verhalten der Oberbürgermeisterin und dem Baubürgermeister Längin zuzuschreiben. Verantwortlich dafür sind allerdings auch die Gemeinderäte, die sich jeder Diskussion über einen Kompromiss verschließen und das Bürgerbegehren abgelehnt haben.

Mittwoch, 14. September 2016

So etwas nennt sich Bürgerforum?

Am Dienstag hatte die Stadt zum 3. Bürgerforum zur Promenadengestaltung eingeladen. Der Kursaal war spärlich besetzt, deutlich weniger Bürger als zuvor waren gekommen. Frau OB Becker begrüßte und gab erwartungsgemäß zunächst ein ausführliches Statement zur Platanenallee, zum Denkmalschutz  und zum abgelehnten Bürgerbegehren ab. Dann wurde darauf hingewiesen, dass dieser Abend sich nur um die Promenadengestaltung drehe, andere Beiträge zu anderen Bereichen seien nicht erwünscht.
Ein Bürger bemerkte daraufhin, dass in früheren Verlautbarungen Stadt und LGS GmbH immer gesagt wurde, dass mit der Umgestaltung die längste Promenade am See entstehen würde-bis hin zur Goldbacher Kapelle. Also sei dort auch noch Promenade. Dafür gab es kräftigen Applaus, aber es es half nichts: Alle kritischen Fragen wurden abgeblockt. Lediglich Verständnisfragen zu den von Frau Mommsen gezeigten Plänen waren zulässig.
Gegen Ende gab es nochmals Versuche der BÜB, das Thema auf die Platanenallee und den dafür bekannt gewordenen Denkmalschutz zu bringen. Herr Längin tobte am Mikrofon und teilte mit, man könne die Veranstaltung sofort beenden, wenn man sich nicht an die Spielregeln (der Verwaltung) halten würde. Daraufhin verließen die Sprecher der BÜB den Saal. Es macht keinen Sinn, sich in Alibiveranstaltungen die Zeit totzuschlagen, wenn keinerlei Diskussion erwünscht ist. Der SÜDKURIER berichtet.

150 Meter Unterschriften

150 Meter Banner mit über 3000 Unterschriften  Foto: Stef Manzini
Trotz strahlend heißem Sommerwetter kamen doch rund 70 Überlinger Bürger, um mit der BÜB den Denkmalstatus der Platanenallee zu feiern. "Gemeinsam Denkmäler erhalten" war das Motto der landesweiten Aktion für Denkmäler. Leider beabsichtigt die Stadt Überlingen und die LGS GmbH, dieses Denkmal trotz der Schutzstellung zu entfernen.
Etwa 3500 Überlinger haben sich in nur gut 2 Wochen per Unterschrift unter das Bürgerbegehren für den Erhalt der Allee eingesetzt. Martin Walser, Bürger von Überlingen, hat sich ebenso wie ein sehr hochrangiger ehemaliger Landespolitiker  in einer Stellungnahme für den Erhalt ausgesprochen. Alles vergeblich, die OB will die Bäume fallen sehen. Am besten noch, bevor sie am 9.10. zur OB Wahl antritt.
Unterstützung beim Hochhalten des 150 Meter langen Banners erhielten die BÜB Freunde durch den OB Kandidaten Dr. Georg Müller und die Bundestagsabgeornete Frau Annette Groh.
150 Meter Unterschriften zur Rettung der Platanenallee

In einer von der Kunstpädagogin Barbara Gittner organisierten Malaktion wurden von Kindern und Erwachsene beeindruckende Kunstwerke geschaffen, die die Platanenallee aus sehr unterschiedlichen Sichtweisen zeigen. Auch der SÜDKURIER berichtete.

Montag, 12. September 2016

Kämpft für die Trauerweiden und die Uferbastion !

Liebe Freunde der BÜB, für die Platanenallee und die historische Ufermauer sehen wir noch sehr gute Chancen zur Rettung. Nicht nur auf Grund der Tatsache, dass sie unter Denkmalschutz gestellt wurde. Aber für die herrlichen Trauerweiden und die
Dank an Jürgen Gundelsweiler für die zwei schönen Fotos!
markante Uferbastion wird es sehr eng. Nach unseren Informationen hat ein bekanntes Überlinger Bauunternehmen bereits den Auftrag erhalten, die Gebäude abzureissen. Auch  die Ausschreibung der Baumfällung ist abgeschlossen. Ab Oktober dürfen die Trauerweiden gefällt werden!
Da hilft jetzt nur noch massiver Protest! Schreiben Sie Frau OB Becker, dass Sie ihr die Stimme zur OB Wahl verweigern, sollte sie sich nicht für ein Umdenken einsetzen!

Am Dienstag um 19 Uhr  ist so ziemlich die letzte Chance. Erheben Sie ihre Stimme während der Bürgerversammlung im Kursaal! Was Sie für die 49 Bäume der Promenade geschafft haben, wäre auch noch für die Trauerweiden möglich!

Der ehemalige Campingplatz ist entgegen allen Versprechungen der Stadt fest verschlossen, denn die Stadt und LGS will verhindern, dass sich die Bürger in diese wunderbaren Bäume und in die Uferbastion mit dem einzigen sicheren und barrierefreien Seezugang "verlieben". Gehen sie hin, verlieben Sie sich! Und kämpfen Sie für den Erhalt, gegen die Vernichtung dieses schönen Fleckchens, gegen die grausige unbegehbare Zyklopenmauer, die stattdessen dort entstehen soll.

Platanen sind der Städte Zier

Es ist unglaublich, wieviel Gedichte und Geschichten über die Platane geschrieben wurden. Und unsere aktive Unterstützerin Anne S. hat uns ein wunderbares Gedicht von Ingo Baumgartner geschickt. Bei ihm ist der Name  schon Programm:

Die Platane
Ein alter Baum, gewölbt die Krone,
Beschattet ein Geviert in Grün.
Geschützt, verehrt fast als Ikone,
Erscheint er riesenhaft und kühn.

Platane nennt sich dieser Recke,
Woher er stammt, ist wenig klar.
Aus morgenländisch ferner Ecke?
Im Stammbaum transatlantisch gar?
Die Leute prüfen seine Blätter,
Als Ahorn wird er eingestuft.
Ganz gleich, es freuen sich die Städter,
Wenn sommers er zur Kühlung ruft.
Man kennt ihn, sagt das nicht die Bibel,
Am Fruchtbehang in Kugelform?
Zumindest die Bestimmungsfibel
Zeigt Bällchen, durchwegs zwei als Norm.
Das Wissen ist ja gar nicht wichtig
Um Herkunft, Name, glaube mir.
Dies alles ist ja eher nichtig,
Platanen sind der Städte Zier.

Einen interessanten Artikel über Platanen als sehr geeigneten Straßenbaum kann man hier lesen.

Sonntag, 11. September 2016

OB Becker will Denkmäler entfernen

Eine wunderbare Karikatur von Stefan Roth veröffentlicht der Südkurier in seiner Samstagsausgabe. Leider Realität: Heute zum landesweiten Tag des Denkmals werden sie gefeiert, morgen entfernt.
Ohne Rücksicht auf Denkmalstatus, auf Habitatfunktion für Fledermäuse, Waldkauz und viele andere Arten will die Stadt und die LGS GmbH die wunderbare Platanenallee schnellstmöglich fällen.

Donnerstag, 8. September 2016

Landesweiter Denkmaltag: Denkmäler erhalten!

Am kommenden Sonntag, 11.9.2016  ist der landesweite Tag des Denkmals. Er steht unter dem Motto „Denkmäler erhalten“.
Leider wird nach dem Willen der Stadtverwaltung Überlingen für die Landesgartenschau ein besonderes Denkmal zerstört: Die Platanenallee mit alleine 80 bis zu 120 Jahre alten Bäumen. Insgesamt sollen noch 115 Bäume fallen, etwa 50 sind bereits gefällt.
Die Bürgergemeinschaft für Überlinger Bäume (BÜB) will das Motto des Denkmaltages deutlich machen und lädt ein zu einem von fröhlichen Aktionen umrahmten  Rundgang zu den Platanen der Allee.

3088 Bürgerunterschriften zum Erhalt der Allee wurden von der Stadt vollkommen ignoriert, angeblich waren über 1000 davon ungültig, was bis heute von der Stadt nicht belegt wurde. Die BÜB hat ein 150 Meter(!) langes Banner anfertigen lassen, auf dem sämtliche Unterschriftenlisten wiedergegeben werden. Alle Bürger können sich überzeugen, was gültig und was angeblich nicht gültig sein soll.

Die Kunsterzieherin und Museumspädagogin Barbara Gittner hat eine besondere Kunstaktion vorbereitet: Kinder ab 5 Jahren und alle interessierten Bürger können „ihr“ Bild von der Platanenallee malen. Inspiriert von einem ausgestellten Reprint eines Ölbildes von Hans Fähnle und der Betrachtung der herrlichen „Originalallee“  dürfen sie sich künstlerisch betätigen. Es werden einige Staffeleien, Pinsel und Farben vorhanden sein. Wer möchte, kann gerne seine eigene Ausstattung mitbringen. Kinder sollten ihren Malkittel nicht vergessen.

Natürlich wird auch der Originaltext des Landesdenkmalamtes gedruckt zur Verfügung stehen, in dem der Bereich, der Sinn und Zweck der Denkmaleigenschaft erläutert wurde.

Die BÜB lädt ganz herzlich die Bevölkerung von Überlingen ein, insbesondere auch die 3088 Bürger, die sich mit ihrer Unterschrift für die Rettung der Baumallee und der historischen Trockenmauer eingesetzt haben. Erfrischungsgetränke und ein kleiner Imbiss werden bereit stehen.
Treffpunkt ist der Bahnhof Therme um 16.30 Uhr. Dort sind genügend Parkplätze zur Verfügung.

Erich Kästner, Bäume und Mommsen Visionen

Vielen Dank an Hans-Friedrich H., der uns den Link zu einem wunderschönen Gedicht von Erich Kästner schickte: Die Wälder schweigen. 

Das passt bestens zu den Visionen von Frau Mommsen von einer baumlosen urbanen Stadt. Diese seltsamen Visionen wollte sie übrigens schon mal in einem Projekt verwirklichen: Ausgerechnet für die Hochschule für Forstwirtschaft(!) in Rottenburg sollte sie einen Masterplan für die gesamten Außenanlagen der  Hochschule entwickeln. Als sie den Plan dem Auftraggeber und den Nutzern vorstellte, gab es eine Überraschung: Fast  sämtliche vorhandenen alten Bäume der Anlage sollten gefällt werden und  an ihrer Stelle durch neue, weniger an der Zahl und andere ortsfremde Arten ersetzt werden. Die  Grünflächen sollten mit Betonplatten belegt werden und sie schwärmte von einem Ambiente der  weiten Leere von Siena. ( ! ) Dies gefiel weder dem Auftraggeber noch dem Bauherrn und erst recht  nicht der Hochschule !

Man hat dann dem Büro LA Relais das Planungshonorar ausbezahlt und sich für den Beitrag  bedankt. Keiner der Vorschläge von Frau Mommsen wurde später baulich umgesetzt.

Diese Information über diese Geschichte kam von einem der damaligen Auftraggeber. Was lernen wir daraus? Selbst einer Hochschule für Forstwirtschaft(!!) wollte Frau Mommsen sämtliche Bäume weghauen. Nur waren die dort deutlich naturbewusster als die Überlinger LGS Planer. Hier soll sogar eine denkmalgeschützte Allee abgeholzt werden.

Mittwoch, 7. September 2016

Sabine B. schaukelt


Statt zu schaukeln, sollte Frau Becker besser mal den Bescheid über die Ablehnung des Bürgerbegehrens zustellen. Drei Wochen Hinhaltetaktik langen! Die BÜB hat nämlich die Klageschrift schon fix und fertig.
Ganz so einfach wird das mit dem Schaukeln also nicht werden. Da könnte ein gewaltiger Überschlag draus werden. Mit hohem Bogen aus dem Amt.

Vielen Dank an alle Unterstützer!

Die BÜB dankt allen 3500 Bürgern, die sich mit ihrer Unterschrift für den Erhalt der Platanenallee und der historischen Trockenmauer eingesetzt haben. Einen ganz großen Dank an die Spender, die uns mit kleinen und teilweise großen Geldspenden unterstützen. Ohne Sie könnten wir die Kosten nicht tragen. Wir danken aber auch all denen, die sich mit uns solidarisch erklären, aber aus bestimmten und verständlichen Gründen nicht offen mit Name und Adresse unterschreiben konnten. So wie die eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung, die extra anrief, um dies mitzuteilen, aus Sorge um Repressalien aber nicht unterschreiben konnte. Dafür haben wir vollstes Verständnis!

Die Stadt hat von den Unterschriften ca. 1200 als ungültig erklärt, bisher aber keine Dokumentation über die Ablehnungsgründe vorgelegt. Diese Bürger haben ein Recht darauf zu erfahren,warum ihre Unterschriften als ungültig erklärt wurden. Wir erwarten und fordern von der Stadt eine Begründung! Für jede einzelne abgelehnte Unterschrift.

Der Antrag auf einen Bürgerentscheid wurde vom Gemeinderat mehrheitlich (zwei GR der Linken stimmten für das Bürgerbegehren)  abgelehnt, wie alle Sprecher sagten, nur aus formalen Gründen. Allerdings gibt es keine formalen Gründe, daher wird die BÜB vor dem Verwaltungsgericht gegen diese Entscheidung klagen. Gleichzeitig wird sie eine einstweilige Anordnung beantragen, damit nicht bei Nacht und Nebel die Bäume fallen. Leider verzögert die Verwaltung seit über drei Wochen die Zustellung eines widerspruchsfähigen Bescheides über die Ablehnung, diese Verzögerungstaktik wird aber nicht erfolgreich sein.

Eine große Unterstützung erhielten wir von Martin Walser, der eindrücklich mit einem Zitat aus Goethes "Werther" den Erhalt der alten Bäume forderte. Leider nur nichtöffentlich forderte dies auch ein sehr hochrangiger Landespolitiker a.D. in einem Schreiben an Frau Becker. Und auch der Überlinger Rechtsanwalt und ehemalige Landtagsabgeordnete Hans-Peter Wetzel meldete sich zu Wort. Wir sagen herzlichen Dank! Leider wurden alle drei von Frau Becker "abgebügelt".


Das Landesdenkmalamt hat die Allee unter Schutz gestellt, was aber die Stadt nicht hindert, das Fällen trotzdem zu betreiben. Man muss sich mal vorstellen, was einem Normalbürger drohen würde, sollte er ein Denkmal beseitigen. Von manchen Bauträgern kennt man solche Tricks bisher: Man zahlt halt die kleine Strafe und fertig.  Dass die OB die Tatsache über Wochen verschwieg, brachte ihr nun eine Dienstaufsichtsbeschwerde ein. Es ist unverantwortlich, mit dem Wissen die Bürger nicht zu informieren. Sie hat es in Kauf genommen, dass sich in der Stadt ein Graben auftut. Die Unterschutzstellung wäre bereits im Juni vor dem Beginn der Unterschriftensammlung eine ideale Möglichkeit für sie gewesen, einen Kompromiss mit den Bürgern zu erreichen. Sie hat aber alle Vorschläge auf einen runden Tisch kategorisch abgelehnt. Dafür hat sie nun die Unterstützung der mindestens 3500 Bürger zur OB Wahl im November leichtfertig verspielt.


Mit Dr. Georg Müller hat sich eine echte OB Alternative für die OB Wahl beworben. Er hat sich für die Landesgartenschau, aber auch für einen möglichst umfassenden Erhalt der vielen alten Bäume ausgesprochen. Für ihn ist der Bürgerdialog wichtig. Er brachte klar zum Ausdruck, dass er unmittelbar nach einer Wahl einen runden Tisch ansetzen wird, an dem er versuchen will, einen für die Stadt und alle Bürger guten Kompromiss zu finden. So eine bürgerfreundliche Einstellung hätten wir uns auch von der amtierenden OB gewünscht. Hier seine homepage.

Montag, 5. September 2016

Interessante Links zum Thema Platanen

Vivian B. schickt uns eine Sammlung von Links zum Thema Platanenallee. Herzlichen Dank!

Dass man andernorts sich deutlich mehr Gedanken über den Erhalt von Bäumen macht, zeigt der Bericht über die BuGa 2019, wo am Neckarufer viele Trauerweiden und Platanen(!) erhalten werden sollen! Link

Dass der Maler Fähnle, der lange Zeit in Überlingen lebte, oft die Platanenallee gemalt hat, ist bekannt. Die ersten Bilder entstanden bereits  um 1935.  Hier kann man die Bilder anschauen.

Wer wusste schon, dass im Largo aus Friedrich Händels Oper "Xerxes" eine Platane besungen wird?
Die Platane-mehr als nur ein Baum!  Hier kann man es nachlesen.

GREENPEACE spricht sich für den Erhalt der Platanenallee aus. Allerdings geht es leider nur um eine Allee in Bielefeld.  Link

Sonntag, 4. September 2016

Fotos

Frau Gerlinde R. schickte uns einige nette Fotos zum Thema Bäume erhalten, vielen Dank!


Denkmalstatus der Allee bleibt bestehen

Das LDA hat in einem Schreiben an die Stadt den Status der Baumallee als Denkmal bestätigt.
Der SÜDKURIER berichtet hier darüber umfangreich.

Foundation Franz Weber schreibt an OB Becker


Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Becker!
Die Foundation Franz Weber (FFW) wurde 1975 gegründet. Sie setzt sich in der Schweiz, in Europa sowie weltweit erfolgreich für den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt ein. Dank Hinweisen aus der Bevölkerung gelingt es der FFW immer wieder - manchmal in letzter Minute - Tiere und Pflanzen zu retten und die Umwelt zu schützen.
So hat die FFW beispielsweise 2015 entschieden dazu beigetragen, dass im Tägermoos am Seerhein (zwischen Boden- und Untersee bei Kreuzlingen im Kanton Thurgau) zwei Drittel einer imposanten Pappelallee gerettet werden konnten. Die gesamte Allee sollte auf Weisung der Stadt Konstanz beseitigt werden; angeblich krankheitshalber. Mit einem Gutachten konnte die FFW erreichen, dass die Fällung der verbliebenen Bäume nicht nur einstweilig gestoppt, sondern schliesslich ganz abgesagt wurde. Alle gefällten Bäume sind ausserdem durch Jungpappeln ersetzt worden, und die Allee wird nun sogar verlängert bis zur deutschen Grenze. Eine schöne Erfolgsgeschichte für alle Beteiligten: Bäume, Bevölkerung und Behörden. Sehr gerne möchten wir diese Erfolgsgeschichte in Überlingen zur Nachahmung empfehlen!
Mit grosser Besorgnis haben wir zur Kenntnis genommen, dass in Überlingen über 150 alte - teilweise uralte - Bäume gefällt werden sollen. Diese alten Riesen sollen Platz machen für die Landesgartenschau 2020. Die Fondation Franz Weber kann nicht nachvollziehen, warum in dem geplanten, rund sechs Hektar großen Bürgerpark kein Platz sein soll für diese alten Bäume. Da muss in der Planung einiges total schief gelaufen sein! Eine Erfahrung, welche die FFW leider immer wieder machen muss. Planer, insbesondere Landschaftsarchitekten missachten oft gewachsene Strukturen. Sie planen ihre «Natur» ohne Rücksicht auf die bereits vorhandenen Bäume und Sträucher. Will Überlingen tatsächlich «neues, ökologisches Grün entstehen lassen»
(Text Homepage Landesgartenschau 2020), aber gleichzeitig die vorhandenen, ökologisch extrem wertvollen alten Bäume zerstören?
Bäume zählen zu den prägendsten Landschaftselementen im Freiraum so wie im Siedlungsraum. Insbesondere alte Bäume und Alleen leisten einen wichtigen Beitrag zur Naturentwicklung im Siedlungsraum. Große und alte Bäume sind ökologisch besonders wertvoll und werden von einer Vielzahl an Tieren, Pilzen, Flechten und Moosen bewohnt. Oft dauert es daher Jahrzehnte, bis neugepflanzte Bäume einen ähnlich hohen ökologischen und landschaftsprägenden Wert aufweisen.
Für viele Menschen sind alte Bäume wie alte Freunde: Sie gehören einfach zu ihrem Leben. Fehlen sie eines Tages, hinterlassen sie grosse Lücken, die sich nicht so ohne Weiteres schliessen lassen.

In diesem Sinne bitten wir Sie, sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Becker, die Planung für den Bürgerpark der Stadt Überlingen nochmals zu überprüfen und den alten Riesen eine Chance zu geben. 

Vera Weber
Präsidentin Fondation Franz Weber