Donnerstag, 29. April 2021

Was hat der Mars mit unseren Brunnen zu tun

Man könnte zunächst meinen: Nichts. Aber hier wie dort sucht man das Wasser. Hier dreht man den Hahn der Kleindenkmäler aus Kostengründen zu, füllt Erde rein. Dort forscht man mit Unsummen an Geldmitteln danach, um mögliches frühes  Leben nachzuweisen. Alles gut nachvollzieh- und begründbar, wenn man es denn vermittelt. Die Marsaktivitäten des dort gelandeten Roboters wurden breit kundgetan, die Brunnen wurden eher klammheimlich verfüllt.

Wassersuche auf dem Mars (Bild: mdr)
 Die BÜB+ begrüßt, dass das Thema nochmals öffentlich im Gemeinderat behandelt wird, einen Antrag dazu haben wir gestellt. Brunnen sind dörflicher Mittelpunkt, Kultur und Geschichte, die man nicht einfach verfüllen darf - ebenso wenig wie auch ein denkmalgeschütztes Druckrohr vom Andele runter zum historischen Wasserkraftwerk. Aber das ist ein anderes Thema. Wer früher einen lebensnotwendigen Brunnen zerstörte oder gar vergiftete, wurde massiv bestraft. Heute ist es eher öffentliche massive Missbilligung, die die Verursacher erfahren müssen.

Nochmals zum Mars: Dort schafft es die Menschheit sogar, eine Drohne fliegen zu lassen. Man fragt sich, was technisch schwieriger zu realisieren ist? Eine intelligente Steuerung zur Reduzierung des Wasserverbrauchs an Brunnen ist es sicherlich nicht. Dass dies notwendig ist, bestreitet niemand: Trinkwasser ist ein Lebensmittel und darf nicht sinnlos vergeudet werden.

Freitag, 9. April 2021

Verschandelung eines Denkmals

Wir mussten uns erst überzeugen, dass uns nicht eine Fotomontage zugeschickt wurde. "Leider" ist es keine. Seit einigen Tagen hängt an der denkmalgeschützten Grabenwand unterhalb des Gallerturms eine riesige Inschrift, plakativ pinkfarben: "Uhu is watching YOU"

Die engagierte Überlinger Bürgerin, die uns das Bild  schickte, schreibt dazu: "von einer Überlingerin, die wahrhaftig nicht glauben kann, dass der Denkmalschutz dies zulässt. Eine solche alberne Kinderei. Dem Zeitgeist nachgerannt, kurzlebig. Unwürdig dieser so einmaligen, viel bewunderten Sandsteinwand, wie auch des Grabensystems an sich..."

Die BÜB+ kann sich dieser Einschätzung nur vollumfänglich anschließen. Wir fordern eine umgehende Entfernung dieses Machwerkes, das nicht nur nichts mit "Kunst" zu tun hat, sondern zudem unserer Meinung nach eine Sachbeschädigung eines Denkmals darstellt. Wir bitten ausdrücklich alle Leser, Ihre Meinung dazu in Leserbriefen an den SÜDKURIER, an den Oberbürgermeister und an die Verantwortlichen der LGS GmbH kund zu tun. Wir sind hier nicht in Disneyland, sondern in einer stolzen freien Reichsstadt, die gerade ihr 1250 jähriges Stadtjubiläum feiert. So etwas haben wir nicht nötig.