Donnerstag, 28. März 2019

Alle BÜB+ Kandidaten/innen im Bild

Jetzt können Sie uns sehen: Alle 26 Kandidaten und Kandidatinnen der BÜB+ stellen sich Ihnen in Wort und Bild vor. Acht von uns kandidieren auch für den Kreistag, das ist dann jeweils vermerkt.

Link zur Kandidatenvorstellung
Haben Sie Fragen, möchten Sie mit einem/einer Kandidaten/in per email Kontakt aufnehmen? Zu jeder Person ist die Kontaktemail verlinkt. Wir freuen uns, mit Ihnen in Kontakt zu treten.

Über die Probleme, sich bei den Überlinger Parteien über die Kandidaten zu informieren - außer bei der BÜB+ ! Sehr unterhaltsam zu lesen, insbesondere das Lob für unsere BÜB+ !
Karin Burger schreibt ihren Bericht auf "Satiresenf".

Mittwoch, 27. März 2019

Hafenstraße Bebauung: Montag wird entschieden

Wie wir mehrfach berichteten, will ein Bauherr die Gebäude Hafenstraße 16+18 abreissen und an der Stelle einen massiven Neubau mit 17 Wohnungen samt Tiefgarage errichten. Bezahlbarer Wohnraum würde das sicherlich nicht werden. Am Montag soll der zuständige Bauausschuss nun darüber beraten und abstimmen.

Sehr erfreulich: Unsere ständigen Forderungen nach öffentlichen Beratungen scheinen erhört. Der Ausschuss für Bau, Umwelt und Forst tagt am Montag um 14 Uhr im Sitzungssaal Torhaus öffentlich zu diesem Thema. Und ebenso erfreulich: Die Verwaltung empfiehlt die Ablehnung des Bauantrages. Da der Gemeinderat kürzlich die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens beschlossen hatte, kann hoffentlich die Annahme dieser Verwaltungsempfehlung erwartet werden.
Ansicht Süd: Eine riesige Dachfläche im Vergleich zu den Nachbargebäuden

Perspektivisch ebenfalls erkennbar, die massive Gebäudegröße
In der Verwaltungsvorlage, die öffentlich im Überlinger Ratsinformationssystem einsehbar ist, werden ein Lageplan und zwei Ansichten des geplanten massiven Bauwerkes gezeigt. Leider ist kein Bild der Nordseite eingestellt. Dort ist nämlich ein riesiges Tor zur geplanten Tiefgarage notwendig.

Nicht nur in der perspektivischen Ansicht, sondern auch im Lageplan ist deutlich , dass der gesamte bisherige Gartenbereich vollständig überbaut werden soll. Die bisherigen idyllischen Gärten würden also verschwinden.

In der Höhenentwicklung hat man sich an die Höhe des in der Hafenstraße gegenüber liegenden Gebäudes orientiert, bzw. diese sogar überschritten. Das hat zur Folge, dass die Giebellinie der Gebäudezeile deutlich einen Versatz nach Süden bekommt, was in keinster Form der historischen denkmalrelevanten Bebauung entspricht.
Der Gemeinderat hatte mit seinem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan die Ziele der künftigen Gestaltung festgelegt:

„Mit der Durchführung des Be-bauungsplanverfahrens soll eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung im Quartier Hafen-straße/Schulstraße gewährleistet werden. Verbunden damit ist insbesondere die Baukulturelle Erhaltung der städtebaulichen Gestalt."

Zitat aus der Sitzungsvorlage: "Der Neubau eines Mehrfamilienwohnhauses mit 17 Wohneinheiten und Tiefgarage mit einem Baukörper, der die beiden Grundstücke Hafenstraße 16 und 18 überbaut, würde dem Ziel der baukulturellen Erhaltung der städtebaulichen Gestalt der vorhandenen schmalen Gebäude zuwiderlaufen."

Keine Sitzungsvorlage gibt es bisher für den Beschluss zum Antrag auf Abriss der bestehenden Gebäude. Wir hoffen und gehen davon aus, dass der Ausschuss auch in diesem Fall eine Ablehnung ausspricht, zumal Teile des Gebäudes Nr.18 als denkmalgeschützt gelten sollen.

Montag, 25. März 2019

BÜB+ vor Ort: In Deisendorf

Die BÜB+ Kandidaten  und Vorstand präsentieren sich den Bürgern. In der vergangenen Woche machten sie den Auftakt in Deisendorf.

Zunächst traf man sich am ehemaligen "Löwen", um sich über die aktuelle Situation zu informieren. Bürger erzählten, dass man noch immer sehr enttäuscht sei, den Mittelpunkt des Dorfes zu verlieren. Geplant ist nun eine Wohnbebauung, erste Pläne des Investors gäbe es schon. Dieser habe sogar angeboten, einen Raum für Bürgerversammlungen zu integrieren, dieser sei allerdings  auch hinsichtlich des starken Zuwachses an Einwohnern viel zu klein. So hofft Deisendorf noch immer auf ein "richtiges" Dorfgemeinschaftshaus.
Der landschaftlich wunderschön, etwas außerhalb der Ortsmitte, gelegene "Andreashof" hat einen großen Saal für Seminare und Schulungszwecke. Leider ist die Zukunft des von Frau Dr.Hahn gegründeten Anwesens noch immer unklar, auch die des Hofcafés. Zu einer öffentlichen Sitzung traf sich die BÜB+ in diesem mit Kräuter- und Blumengarten idyllisch angelegten Hofgelände, um aktuelle Themen und die Tagesordnungspunkte der kommenden Gemeinderatssitzung zu diskutieren.

Vorher jedoch informierte Silvia Keller über die am Andreashof kultivierte "Lichtwurzel". Ursprünglich aus China stammend und dort fester Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin, wird sie seit knapp 20 Jahren am Andreashof angebaut.  Die bis zu etwa 1 Meter lange Wurzel speichert über die oberirdischen Austriebe viel Energie, die schon in kleinen Mengen eine vielfache heilende Wirkung auf den menschlichen Organismus haben soll. Nach einer kleinen Verkostung waren die Teilnehmer gestärkt, um über problematische kommunalpolitische Themen zu diskutieren, nachdem Herr Michel vom Andreashof noch einige interessante Zahlen und Fakten zum Hof berichtet hatte.

Die BÜB+ dankt dem Andreashof herzlich für die Gastfreundschaft.

Freitag, 22. März 2019

Alefanz kleinkariert

Alefänzisch sein - ein Begriff, der extrem schwierig zu interpretieren ist, weil seine Bedeutung so vielfältig sein kann. Der unvergessene Walter Fröhlich hatte es mal versucht. Man muss nicht Überlinger in der dritten Generation sein, um alefänzisch zu handeln. Es genügen auch schon knapp zwei Jahre.


Eigentlich wollten wir auf die Posse rund um den gelungenen Heiratsantrag des städtischen Bauhofleiters Alexander Barth (die BÜB+ gratuliert von Herzen!) gar nicht eingehen. Zu kleinkariert waren die Reaktionen, der Stadtverwaltung und von OB Zeitler, der eine Rechnung erstellen will.  "Kleinkariert" ist übrigens auch eine Definition für "Alefanz".

Doch heute erschien im SÜDKURIER ein herrlicher Leserbrief zum Thema, den wir Ihnen nicht vorenthalten wollen. Wir baten den Autor Matthias Theissen um die Genehmigung, ihn hier in voller Länge wiedergeben zu dürfen.

Der Alefanz lebt
Wer kennt sie nicht mehr, diese so beliebten Streber unter den Mitschülern, die streckten und fast schon mit Schnappatmung riefen: „Herr Lehrer, Herr Lehrer, ich weiß was: Unten im Keller brennt noch Licht“. Ähnlich beflissen und darum besorgt, dass im Städtle auch ja alles seine Ordnung hat, liefert nun eine Leserin den ersten Akt für‘s Narrenkonzert 2020 mit der Nachfrage: Wer diesen beherzt-bescherzten Heiratsantrag mit Papier-beklebten Schneepflügen auf der Hofstatt letzte Woche bezahle? Außerdem sei das Befahren der der Hofstatt verkehrswidrig. 


Den zweiten Akt liefert der Südkurier, indem er ernsthaft bei der Stadt nachfragt. Und zuletzt setzt der OB sich gleich nach der Fasnet - jetzt aber im Ernst - nochmal die Narrenkappe auf, in dem er dem Bräutigam die Kosten in Rechnung stellen will, u.a. für ein paar Blatt Kopierpapier und paar Streifen Klebeband. Juhuu, liebe Überlinger Narren: Der Alefanz lebt und das Kleinkarierte im OB-Büro ist noch kleiner als Millimeterpapier. 

Dann aber hätt‘ ich‘s jetzt bitteschön aber auch ganz genau. Kommunale Untersuchungs-Ausschüsse gibt es leider nicht. Aber zumindest Sondersitzungen von Finanzausschuss und Gemeinderat, die bitte aufklären: Wird diese Zahlung des Bräutigams denn dann im Verwaltungs-Haushalt gebucht, da sie „das Vermögen der Kommune nicht steigert oder mindert“? Oder im Vermögens-Haushalt, da die vom Betriebshof ja weiter verwendete Restmenge von Klebeband und Papier schließlich das „Vermögen steigert“? Erreicht der „Skandal“ den Höhepunkt nicht gerade andersrum: Mit der „verschleierten Bereicherung der Stadt durch erschlichenen Wertzuwachs“ bei 2,94 € für 1 Pack Papier und 0,94 € für ein 66 Meter (!) langes Klebeband, wovon schließlich gute 400 Blatt und 30 Meter übrig blieben? Wird ein normaler Einkaufspreis berechnet, obwohl die Stadt Großmengenrabatt hat? 


Fragen über Fragen ... und dann noch das kurze Befahren der Hofstatt, das nach der StVO „bei Parken im 5-Meter-Bereich, soweit es durch Verkehrs­zeichen verboten ist“ mit 10,- € (je Schneepflug) zu ahnden ist. Ja wo sind wir denn, hier mal „ein Auge zudrücken zu wollen“: Nix da, auch der Alefanz verlangt Konsequenz.

Bei den schwer ermittelbaren Betriebskosten für die An- und Abfahrt der Schneepflüge empfiehlt sich das Aufwecken unseres Bundestagsabgeordneten: Im Parlament noch nie aufgefallen, im Wahlkreis aber bei der Eingrabung jeder Pflanzenknolle und Freischaltung jeder Ampel als Schirmherr dabei, böte sich hier doch mal eine medienwirksame Aufgabe an, um in die Medien zu kommen. Zumindest gemeinsam mit dem OB ins „Narrenblatt“, in die BILD oder direkt ins Fernsehen bei „Mario Barth deckt auf“, wo es um so kommunale Kapriolen geht wie hier. Peinlich, Herr OB. Wirklich: Einfach nur megapeinlich.


Matthias Theissen
Überlingen




Donnerstag, 21. März 2019

Kunscht oder Kunscht it?

Das alte mundartliche Wortspiel bedeutet in dem Fall nicht, ob man nun komme oder nicht.  Eher ist es die Frage: Ist das nun Kunst oder nicht? Darüber kann man sich herrlich streiten. "Kunst" kommt von "Können". Und gekonnt sind die per Kettensäge erstellten Skulpturen im Eingangsbereich des  Stadtgartens auf jeden Fall. Aber passt diese Kunst auch in den historischen Bereich des Stadtgartens?


Erinnern Sie sich? Wir berichteten am 7. Dezember 2018 hier über die seltsame Fällung von etwa 11 großen Bäumen einer Gruppe  im Eingangsbereich des Überlinger Stadtgartens. Später wurde erklärt, dass diese 11 Bäume infolge der Sommertrockenheit abgestorben seien.  Allen anderen Bäumen drumherum hatte die Tockenheit nicht geschadet. Seltsam deshalb, weil die Stämme mit etwa 2,5m Höhe alle stehengeblieben waren. Keiner wusste, was das soll.

Vor zwei Tagen nun die Auflösung: Mehrere Arbeiter mit Kettensägen machten sich an den Stämmen zu schaffen. Eine Überlinger Bürgerin informierte uns, schickte erste Fotos. Ihr Kommentar dazu klang nicht sehr begeistert.

In der Bürgerfragestunde des Gemeinderates am 20.3. fragte eine Bürgerin nach, was es denn damit auf sich habe und ob diese Figuren nicht besser an einem Spielplatz oder Freizeitpark aufgehoben wären, statt im historischen Stadtgarten? Ob das dem Stadtgärtner Herrman Hoch als Gründer des Stadtgartens vor 100 Jahren wohl gefallen hätte? Und wer das denn genehmigt und bezahlt habe?

Die Erklärung von Herrn Oberbürgermeister Zeitler und Baubürgermesiter Längin: Das sei eine Aktion der Stadtgärtnerei, die Mitarbeiter würden das in ihrer Freizeit machen. Und wenn dann alles fertig sei, würde man es dem Kulturausschuss präsentieren. "Und wenn es dem Ausschuss nicht gefällt, kann man die Kunstwerke schnell beseitigen." (Unsere Anmerkung: Wäre es nicht sinnvoll gewesen, den Kulturausschuss vorher zu befragen?)

Ein Kompliment an die Mitarbeiter der Stadtgärtnerei! Allerdings bleibt eine Frage offen: Die zwei Hauptkunstwerke  mit dem Magier und der Schlange mit dem Huhn hat der spanische Künstler Ricardo Villacis geschaffen, sie sind von ihm sogar signiert. Er besitzt ein Atelier in Weitnau bei Kempten. Also doch nicht alles Kunst der Stadtgärtner? Und: Wer hat dem Künstler wieviel bezahlt?

Signierte Kettensägekunst
Unsere Meinung: "Kunscht" ja, ist es! Aber würden diese Figuren nicht viel besser zum Abenteuerspielplatz im Uferpark der LGS passen, statt im historischen denkmalgeschützten Bereich des Stadtgartens?

Dienstag, 19. März 2019

Promenadenweg zur LGS gesperrt?

Heute erhielten wir einen Anruf einer Überlinger Bürgerin: Stimmt es, dass die Promenade zwischen Gondelehafen und Therme während der LGS für Passanten gesperrt ist?

21.3.2019 Aktuelle Ergänzung: Während der Bürgerfragestunde im Gemeinderat wurde auf Anfrage einer Besucherin bestätigt, dass der Promenadenweg vom Gondelehafen bis Therme während der LGS gesperrt sein wird. Fußgänger müssen somit über die Bahnhofstraße laufen, da der Uferweg nur mit LGS Eintrittskarte zugänglich ist.

Noch im Oktober 2018 wurde von der LGS GmbH ein Wegeplan veröffentlicht, in dem die Promenadenwege alle frei zugänglich waren. Zumindest waren sie als Rundwege gekennzeichnet. Der rote Kreis markiert den Bereich der Villengärten und "Pflanzenhaus". Eine Sperrung ist nicht ersichtlich, es sieht so aus wie an der Hauptpromenade, die schließlich auch nicht gesperrt wird.
Wegeplan der LGS vom Oktober 2018
Interessant übrigens, wo zu dem Zeitpunkt noch der zentrale PKW Parkplatz vorgesehen war: Oben die hellblaue Fläche im Bereich südl. Härlen.

Aktuell nun findet man auf der Homepage der LGS GmbH diesen Plan, den wir hier im Ausschnitt zeigen.Der Uferweg scheint gesperrt zu sein. Der Rundweg (gestrichelte blaue Linie) endet dort.
Bleibt die offene Frage: Müssen die Überlinger Bürger, die nicht in das LGS Gelände wollen, nun ab Gondelehafen /Pfahlbauhaus einen Umweg über die Bahnhofstraße laufen, um zur Therme zu kommen? Und ist der freie Uferbereich  unterhalb des "Hauses des Kurgastes" zur LGS gesperrt?
Wegeplan der LGS im März 2019

Freitag, 15. März 2019

Platanenarie war die allererste Radioübertragung 1906

Liebe Leser, erinnern Sie sich an den Oktober 2016: Der Kampf um den Erhalt der denkmalgeschützten, 120 Jahre alten Platanenallee war noch offen. Damals erhielten wir von einem uns wohlgesonnenen Unterstützer den Hinweis auf die Arie "Ombra mai fu" von G.F. Händel: Eine wunderbare Hymne an die Platane.


Es ist die "Arie des Xerxes" von G.F. Händel. Hier der Link auf unseren damaligen Beitrag, vor etwa 2,5 Jahren. Der deutsche Text der weltbekannten Arie ist leider unerfüllt geblieben:

"...Nie soll mit grober Axt
ein schimpflicher Grobian
einen belaubten Zweig abhacken..."
 

Jetzt erhielten wir eine email aus ziemlich weiter Ferne. Man machte uns darauf aufmerksam, dass exakt diese wunderbare Arie -zumindest die Orchesterversion-  die weltweit allererste Radiosendung war, die 1906, also vor 113 Jahren, am Heiligen Abend gesendet wurde. Zu dem Zeitpunkt waren "unsere" Platanen teilweise bereits etwa 10 Jahre alt.

Unsere Platanenallee ist leider weg, aber diese wunderbare Musik wird alle überdauern, die für die Fällung verantwortlich waren.

Wir wünschen viel Freude an beiden Versionen!

Die allererste Radiosendung, Heiligabend 1906

Die wunderbare Arie, von Andreas Scholl gesungen

Donnerstag, 14. März 2019

Bürgerbegehren und -entscheide auch auf Landkreisebene!

Was in allen Bundesländern außer Baden-Württemberg und Hessen normal und üblich ist, sollte auch bei uns gelten: Bürgerbegehren und Bürgerentscheide auf Landkreisebene! Wir unterstützen die Debatte im Landtag.

Eigentlich hat die BÜB+ sich auf die Fahnen geschrieben, nur für Überlinger Themen aktiv zu werden. Landes- und Bundespolitik interessiert uns zwar, wird aber nicht diskutiert. Allerdings: Landkreisthemen sind auch Überlinger Themen, da wollen wir mitsprechen. Deshalb hat die BÜB+ auch acht Kandidaten für den Kreistag aufgestellt.

Auf Antrag der FDP Landtagsfraktion wird demnächst im Landtag über die Einführung von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden auf Kreisebene diskutiert. Wir fordern die für uns zuständigen Mitglieder des Landtages (Klaus Burger, Klaus Hoher, Martin Hahn) auf, im Sinne der Bürger für die Einführung zu stimmen! Viele -für uns Bürger wichtige- Themen werden in den Landkreisen entschieden!

Möchten Sie diese Aktion unterstützen? Dann sollten Sie von der Homepage des Vereins "Mehr Demokratie" ein Musterschreiben laden, das Sie den Abgeordneten zukommen lassen können.

Mittwoch, 13. März 2019

Das Einzige was stört, sind die Bürger

Es gibt ein berühmtes Motivationsbuch für Einzelhändler, das heißt: "Das Einzige was stört, ist der Kunde". Schade, dass es so ein Buch(*) nicht auch für Stadtverwaltungen gibt. Denn die Bürger sind nicht "nur" Kunden der Verwaltung - sie sind sozusagen deren Arbeitgeber!

Der SÜDKURIER berichtete am 12.3.

Was das mit uns aktuell zu tun hat? Ganz groß feierte der OB mit den geladenen Führungskräften von Stadtverwaltung und LGS GmbH, einigen Gemeinderäten und Gästen aus Stuttgart, Tübingen und Friedrichshafen zwei festliche erste Spatenstiche. Der SÜDKURIER berichtete hier und hier.
Beim "Pflanzenhaus", das zunächst LGS Landespavillion sein wird, werden etwa 1.3 Mio Euro investiert. Das "Gastrogebäude", ursprünglich mit etwa 1,2 Mio Euro angesetzt, jetzt etwas teurer mit 3.1 Mio Euro geworden, wird der Kreispavillion für die LGS.
Die Bürger der Stadt und des Landes investieren für diese zwei Bauwerke also in der Summe etwa 4,3 Mio Euro. Zu den Spatenstichen allerdings waren sie nicht eingeladen. Im HalloÜ stand nichts.

Jetzt müssen die Bürger ja nicht gleich erwarten, dass auch sie nach der anstrengenden Grabungstätigkeit ebenfalls zum festlichen Mahl ins Badhotel eingeladen werden, so wie die geladenen Gäste es waren. Aber mit einem Gläschen Apfelschorle und einem Butterbrezelchen wenigstens dabei, das wäre mancher Bürger vielleicht gerne gewesen.

Ein wunderbar gereimter Leserbrief (links) brachte es im Südkurier auf den Punkt.

Nachfrage:
Wieviel kostet eigentlich so ein gravierter Riesenspaten?

(*) Das Buch "Das Einzige was stört, ist der Kunde" von Edgar K. Geoffrey kann sicherlich im Überlinger Buchhandel bezogen werden!

Samstag, 9. März 2019

Welche Macht hat der Gemeinderat?

Was sind die Rechte des Gemeinderates, welche Aufgaben haben sie? Welche Rechte und welche Aufgaben hat ein (Ober-)Bürgermeister? Und der Kreistag: Was haben Kreisräte für Aufgaben (demnächst im zweiten Teil ) ? 


Wir versuchen, die wichtigsten Fragen zu beantworten. Wer sich vertieft einlesen möchte, findet auf der Homepage der Landeszentrale für Politische Bildung viel Wissen. Unten haben wir weitere Links für Sie.

Der Gemeinderat
Zunächst eine Grafik, die das Verhältnis zwischen Bürgern, Gemeinderat, den Ausschüssen, dem Bürgermeister und der Verwaltung aufzeigt:
Der Gemeinderat ist rechtlich kein Parlament, sondern ein Verwaltungsorgan, das die Verwaltung – auch mit Einzelfallentscheidungen – anleitet. Gemeinderäte sind ehrenamtlich tätig. Sie entscheiden im Rahmen der Gesetze nach ihrer freien, nur durch das öffentliche Wohl bestimmten Überzeugung.

Die Amtszeit der Gemeinderäte beträgt fünf Jahre. Sie werden wie die Kreisräte, Landtags- und Bundestagsabgeordneten in allgemeiner, unmittelbarer, freier, gleicher und geheimer Wahl durch die Bürger gewählt. Die Zahl der Gemeinderäte richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinde. Die Gemeinde- bzw. Stadträte üben ihre Tätigkeit ehrenamtlich aus.

Der (Ober-)Bürgermeister hat in Baden-Württemberg eine relativ starke Position : Er ist nicht nur Vorsitzender des Gemeinderates, sondern gleichzeitig auch Chef der Verwaltung. Oft wird dies kritisiert, weil ja der Gemeinderat die Verwaltung und den Bürgermeister kontrollieren soll. Die Bürgermeister in Baden-Württemberg kontrollieren sich somit selbst.

Dieser Konflikt kann bedeutsam werden, wenn die Verwaltung im Rahmen ihrer Aufgaben die Rechte des Gemeinderates beschneidet. Sehr gerne werden Einzelentscheidungen als als "Aufgaben der laufenden Verwaltung" bezeichnet und ohne den Gemeinderat veranlasst. Dieser muss dann - gegebenenfalls gegen die Stimme des Bürgermeisters als Vorsitzenden des GR - ihr Recht einfordern.

Die Sitzungen des Gemeinderates sind öffentlich
Sollten sie zumindest laut Gemeindeordnung sein. Ausnahmen sind nur zulässig, wenn es das Wohl der Gemeinde erfordert oder schützenswerte Interessen einzelner beachtet werden müssen. Leider wird in vielen Fällen das Gebot der Öffentlichkeit nicht ernst genommen, Überlingen ist da ein negatives Beispiel. Zu viele Beratungen und Entscheidungen erfolgen nichtöffentlich. Die BÜB+ wird sich im Gemeinderat massiv für mehr Öffentlichkeit einsetzen. Gleiches gilt auch für die Sitzungen der Aufsichtsräte der städtischen Gesellschaften. (Wir berichteten)

Der Überlinger Gemeinderat
hat 26 Mitglieder, Vorsitzender mit einer Stimme ist der jeweilige Oberbürgermeister. Entscheidungen fallen mit einfacher Mehrheit. Mitglieder des Gemeinderates werden in die Ausschüsse gewählt: Bildung und Kultur (ABK), Bau, Umwelt, Forst (BUF), Finanzen, Verwaltung, Spital (FVS), Technik und Verkehr (ATV) und der Ältestenrat.

Die Wahl zum Gemeinderat
In Überlingen kann jeder Wähler maximal 26 Stimmen vergeben, die er entweder durch Kummulieren (bis zu drei Stimmen je Kandidat) oder/und durch Panaschieren (aufteilen auf unterschiedliche Listen) verteilen kann. Wichtige Fragen und Antworten zur Wahl hier.
Wird eine Liste unverändert abgegeben, erhält jeder Kandidat dieser Liste eine Stimme.


Unsere GR Kandidaten
Die 26 Kandidaten der BÜB+ finden Sie hier

Der Kreistag
Demnächst informieren wir hier über die Aufgaben des Kreistags. Unsere Kandidaten für den Kreistag finden Sie hier.

Mehr Information
Gemeindeordnung Baden-Württemberg
Bürgerbeteiligung, Bürgerentscheid 
Friedrich-Ebert Stiftung: Grundwissen Kommunalpolitik

Das haben wir nicht gewusst!! Viele Gemeinderäte sind geschockt! Der Gemeinderat kontrolliert den Bürgermeister?
Kommentar dazu auf "Satiresenf" 



Donnerstag, 7. März 2019

Öffentlichkeit der Aufsichtsräte

Warum müssen die Aufsichtsräte der städtischen Gesellschaften immer nichtöffentlich tagen? Warum sickern Informationen nur gelegentlich durch, warum droht "Whistleblowern" im Stadtrat sogar Strafe?

Richtig oder falsch für die Bürger? Man erfährt es eher nicht.
Schon mehrfach haben wir gefordert, dass die Geheimniskrämerei der Aufsichtsratssitzungen in den städtischen Gesellschaften (Stadtwerk GmbH, LGS GmbH,) abgeschafft wird. Rechtlich ist das kein Problem, man muss es nur wollen und der Gemeinderat muss es mehrheitlich beschließen. Das würde der Transparenz und der Kommunikation mit den Bürgern nur dienlich sein.

Ein Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit: Eher zufällig wurde bekannt, dass das Wasserrohr vom Andelhofener Weiher zum alten Kraftwerk am Mantelhafen verfüllt werden soll, das Kraftwerk damit endgültig stillgelegt wird. Der Beschluss fiel nichtöffentlich im Aufsichtsrat, die Bürger erfuhren zunächst nichts. Bausachen wie das Parkhaus Therme beschließt der Aufsichtsrat nichtöffentlich, ebenso wie den Abriss der Villa Wagner. An deren Stelle ist nun ein Parkplatz für die Therme im Uferbereich entstanden. Bis die Bürger "Wind bekommen" von solchen Entscheidungen, die das Stadtbild stark beeinflussen, sind oft bereits vollendete Tatsachen geschaffen.
Selbst der städtische Busverkehr ist nicht mehr Sache des Gemeinderates, sondern nun Angelegenheit vom...? Natürlich, vom Aufsichtsrat der SWÜ. Nichtöffentlich natürlich. Die Gemeinderäte, die in den Aufsichtsräten sitzen, dürfen öffentlich nichts ausplaudern.

So gesehen freut sich die BÜB+ sehr, dass als erste Partei im GR die SPD sich das Thema ins Wahlprogramm geschrieben hat. Im aktuellen HalloÜ kann man es umfangreich nachlesen. Bei der BÜB+ steht es seit einem Jahr online:

"Beratungen im Gemeinderat, in den Ausschüssen und in den Aufsichtsräten der städtischen Beteiligungsgesellschaften müssen weitestgehend öffentlich erfolgen. Die Tagesordnungspunkte des nichtöffentlichen Teils der Ausschüsse und des Gemeinderates sind auf die Einhaltung der Verpflichtung zur Öffentlichkeit gemäß Gemeindeordnung stets zu prüfen."

Wir gratulieren der SPD zu diesem mutigen Schritt und schlagen vor, das Thema vielleicht sogar noch vor den Gemeinderatswahlen zum Gegenstand eines gemeinsamen Antrages der Fraktionen im Gemeinderat zu machen. Sollte es erst nach der Wahl möglich sein, wird die BÜB+ dieses Anliegen im GR sehr gerne unterstützen!

Mittwoch, 6. März 2019

Nochmal: Verkehrsplanung zur LGS

Wie berichtet, wurde die bisherige Verkehrsplanung zur LGS komplett geändert. Die einstige Grundidee von LGS Geschäftsführer Roland Leitner: "Es  ist klar, jedes Auto, das nicht in die Innenstadt fährt, ist ein gutes Auto!" galt seit November 2017. Jetzt nicht mehr?

Nach Angaben LGS, Plan im SÜDKURIER am 30.11.2017
Am 30.11.2017 berichtete der Südkurier  auf Grund einer Pressemitteilung der LGS GmbH: Im Bereich Südlicher Härlen entstehen 1200 Parkplätze, die Besucher würden mit Shuttlebussen über die B31alt via Brünnensbach zum neuen Uferpark gefahren.

In der letzten Gemeinderatssitzung, 15 Monate danach, wurde als Grund für die Umplanung angedeutet, dass es nicht im Interesse des Salem College sei, wenn dort Parkplätze entstünden. Nur: Die Plätze sollten ja südlich der Kurt-Hahn Straße/Härlenweg entstehen, würden das College also gar nicht tangieren. (Siehe rechts Planskizze des SÜDKURIER vom 30.11.2017)
Warum also wurden erst jetzt die Pläne komplett umgeworfen? Jetzt sollen alle PKW im Osten der Stadt zum ehemaligen Kramer Gelände fahren, die Besucher werden danach mit Shuttlebussen durch die gesamte Innenstadt gefahren. Bis zu 30 Busse parken im Bereich des früheren Lagers vom Straßenbauamt in der Nußdorfer Straße. Ist das wirklich die optimale Lösung? Warum wurde die durchaus sinnvolle Planung von 2017 tatsächlich verworfen? Fehlt der LGS der "Schotter" zum Einschottern der Wiesenfläche?

Im jetzt vorgestellten neuen Verkehrskonzept gibt es noch weitere unlogische Ideen: So ist geplant, die Bahnhofstraße zur Einbahnstraße Richtung Osten zu machen, die Fußwege sollen zur Sicherheit für die Besucher verbreitert werden, Begegnungsverkehr soll somit nicht stattfinden. Aber: Wie sollen dann die Shuttlebusse Richtung LGS Uferpark kommen? Die müssen dann entgegen der Einbahnstraße fahren! Wie soll das denn funktionieren, wenn die Fußwege deutlich verbreitert sind? Und: Die vielen 10.000 Fahrradfahrer, die im Sommer Richtung Westen den - durch die Bahnhofstraße führenden - Bodenseerundweg befahren: Müssen die dann ebenfalls gegen die Einbahnstraße fahren? Wie sicher kann das für die Fußgänger und Radfahrer im Begegnungsverkehr sein?

Wie berichtet, wird die im Gemeinderat öffentlich gezeigte Präsentation der LGS GmbH mit Plan und prognostizierten Verkehrszahlen für eine Analyse nicht zur Verfügung gestellt. Man kann also nur spekulieren.

Zum Glück hat sich der Gemeinderat - gegen den Willen der Verwaltung - ausbedungen, in sämtliche weiteren Planungen hinsichtlich des Verkehrskonzeptes einbezogen zu werden. Eigentlich kann man nur empfehlen: Zurück zum deutlich besseren Konzept von 2017!

Eine Ergänzung einer aufmerksamen Leserin unseres Blogs. Sie fragt:
"Warum führt die geplante Strecke ausgerechnet durch Straßen, die beruhigt sein sollen, vorbei an Altersheimen, an Schulen und Schulwegen, an Bushaltestellen? Kindergartenkinder, Kinder, Jugendliche erfahren keinerlei Schutz! Wie soll das bei Schulbeginn mit unerfahrenen Schulkindern werden, zumal die Shuttlebusse die Schulwege immerhin mehrfach kreuzen? Das ist doch absurd!"

Bäume in Altbirnau gefällt

Oft wenden sich Bürger an die BÜB+, wenn ihnen etwas seltsam erscheint. Im Februar gings es - wieder  mal - um umfangreiche Baumfällungen. Im Bereich Altbirnau wurden zahlreiche große Bäume gefällt.

Nach einem persönlichen in Augenschein nehmen fragten wir am 21.2. bei der Pressestelle der Stadt an mit der Bitte, die Hintergründe für die Fällarbeiten mitzuteilen. Und warum keine öffentliche Ankündigung vorgenommen wurde.
Am 4.3. erhielten wir Antwort: Die Rodungen seien notwendig im Zuge der B31 Ausbauarbeiten. Das Straßenbauamt würde die Arbeiten koordinieren, nicht die Stadt Überlingen. Aus diesem Grund hätte es auch keine vorherige Ankündigung gegeben.

Das ist durchaus eine schlüssige Begründung, allerdings sind die Bäume doch auf Überlinger Gemarkung und fallen somit unter die Überlinger Baumschutzsatzung. Den Antrag auf Fällung müsste daher die Stadt Überlingen bearbeiten. Gleichzeitig muss aber auch eine Ersatzpflanzung angeordnet werden. Wo und wann diese erfolgt, haben wir in einer Nachfrage an die Stadt geschrieben:

"So gesehen wäre es auch in solchen Fällen sinnvoll, die Bevölkerung über die Hintergründe der Fällungen und die Maßnahmen für eine Ersatzpflanzung frühzeitig zu informieren. Offenheit und frühzeitige Information der Bürger ist nicht nur bei Maßnahmen im direkten Stadtgebiet wünschenswert."