Sonntag, 29. April 2018

Eloas Lachenmayr grüßt aus Irland

"Unser" Überlinger Barde Eloas Lachenmayr hat seinen Wohnsitz nach Irland verlegt, wo wohl seine Art frei und ungezwungen zu leben rechtlich weniger "anstößig" ist, als hier im streng reglementierten Deutschland.
Er hat von den drei Kastanien am Landungsplatz erfahren und schreibt uns:

...
unfassbar das alles.
Ich lebe ja nun in Irland und kann von der Ferne feststellen, dass die Deutschen wohl langsam den Verstand verloren haben hinsichtlich eines gesunden Heimatgefühls, einer Heimat, die es auch zu schützen gilt. Alle Nachbarländer die ich in den letzten Jahren besuchen durfte haben das gut drauf, nur Deutschland scheint irgendwie gerade Selbstmord-Gedanken zu haben.

Hier die Uraufführung vom „Lied der Bäume“ im Überlinger Stadtgarten 2008 mit den Neuen Barden.
ARTE hat das ganze mit 5 Kameras gefilmt und uns nun zur Verfügung gestellt.
Du hast es zur freien Verfügung und kannst es auch auf Deiner Seite verlinken.
Wir haben das „Fest der Bäume“ von 2005-2011 jährlich im Stadtgarten Überlingen veranstaltet, bis man uns mit denselben Methoden, wie man Bäume in Überlingen los wird beseitigt hat „Ba(r)den verboten" !!!   
Viele Grüße Jens Eloas Lachenmayr (ehemaliger Stadtbarde der ehemals freien Reichsstadt zu Überlingen)
 
Das erwähnte Video ist hier zu finden
 
Herzliche Grüße nach Irland, du fehlst uns hier in Überlingen!

Samstag, 28. April 2018

Wo liegen die Leitungen?

Das Hauptargument der Verwaltung für die angeblich notwendige Fällung der drei Kastanien am Landungsplatz sollen die Leitungen sein, die in unmittelbarer Wurzelnähe der Bäume verlaufen. Um diese Angabe zu prüfen, haben wir eine email an den zuständigen Baubürgermeister, Herrn Längin geschrieben:
Sehr geehrter Herr Längin,

ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir einen Plan über den jetzigen Verlauf der Leitungen auf dem Landungsplatz zur Verfügung stellen. Insbesondere möchte ich den Verlauf der Leitungen sehen, die nach Angaben im GR unmittelbar unter den drei Kastanien laufen. Dankbar wäre ich auch für einen Plan, der die Position der Neuverlegungen zeigt.

Sehen Sie realistisch vielleicht eine Chance, die Bestandsbäume an den neuen Standort zu versetzen? 
Wo exakt soll der neue Standort sein? Das scheint ja nicht die Position der drei Bäume zu sein, wie sie in dem Plan vom 13.9.2016  zur Bürgerbeteiligung gezeigt wurde.

Können Sie, bzw. Herr Geiger,  berechnen, was ein Verlegen der Leitungen (die ja ohnehin erneuert werden sollen) weg von den Bestandsbäumen kosten wird im Vergleich zu drei neuen Kastanien, die in der Größe etwa dem Bestand entsprechen? Dazu muss natürlich dann noch Transport und das eigentliche Pflanzen addiert werden.
Da die alten Leitungen nach der Neuverlegung theoretisch abgeschnitten werden könnten – was in einem Beitrag im GR angesprochen wurde- stellt sich tatsächlich die Frage, was teurer ist.

Gerne hätte ich auch noch einige Informationen über den Zeitablauf: Wann werden die Ersatzbäume gesetzt, wann der Bestand gefällt? Zugesagt war im GR ein zeitnahes Pflanzen der Ersatzbäume nach der Fällung. Was heißt zeitnah?
Wir unterstützen übrigens voll den Antrag von Herrn Biniossek, dass die Fällung erst nach der Neupflanzung erfolgt. Das würden wir als vertrauensbildende Maßnahme der Stadt sehen. Nach den Erfahrungen mit der Platanenallee (die  laut Herrn Geiger im SK Interview doch gesund und nur „politisch krank“ waren) werden Sie verstehen, dass ein gesundes Misstrauen berechtigt ist.

Jetzt warten wir mal auf die Pläne, sofern sie kommen. Wenn nicht, könnte dies natürlich ein Hinweis sein, dass das Argument "Leitungen unter den Bäumen" vielleicht doch nicht so zwingend ist. Sollte sich herausstellen, dass dies nur ein Vorwand für eine beabsichtigte Vergrößerung der Veranstaltungsfläche für Eisbahn und Co. ist, wird die BÜB nicht zögern, unverzüglich weitere Schritte einzuleiten. Das kann eine Petition an den Landtag, aber auch ein Bürgerbegehren sein.

Vollkommen unverständlich erscheint uns eine Aussage von Stadtrat Sorms, der die drei Bäume als "in einem jämmerlichen Zustand" beschrieb.
Liebe Überlinger: Macht am Wochende mal einen Spaziergang zu den drei Bäumen, kauft ein leckeres Eis, setzt euch auf die Rundbank unter den Bäumen und schaut euch den "jämmerlichen Zustand" an.

Donnerstag, 26. April 2018

Die Kastanien müssen weg, aber jetzt mit Ersatzpflanzungen

Am Mittwoch wurde vom Gemeinderat beschlossen, dass die Kastanien weg müssen, weil direkt darunter zu erneuernde Versorgungsleitungen liegen. Es sollen hochwertige Ersatzpflanzungen etwas weiter nördlich erfolgen.

Die BÜB hat mit ihrem öffentlichen Protest zwar nicht den Erhalt der drei Bäume erreichen können, aber zumindest eine Ersatzpflanzung.

Dazu hat die BÜB eine Stellungnahme geschrieben:

Die BÜB nimmt erfreut zur Kenntnis, dass nun statt einer bisher geplanten ersatzlosen Fällung der drei Kastanienbäume am Landungsplatz  jetzt hochwertiger, nach Möglichkeit sogar gleichwertiger Ersatz gepflanzt werden soll. Nur auf Grund des starken öffentlichen Druckes der BÜB gegen die geplante Fällung konnte nun zumindest erreicht werden, dass wieder drei Rosskastanien als Ersatz gepflanzt werden,  nur unwesentlich entfernt vom Standort der bestehenden Bäume. Sie werden etwas weiter nördlich stehen und hoffentlich weiterhin einen attraktiven Sichtschutz Richtung Norden bilden. Zwei der Bestandsbäume sind aktuell mit einer beschatteten umlaufenden Sitzbank versehen. Die BÜB fordert die Stadt auf, auch für diese Bänke einen vollwertigen Ersatz zu schaffen. 

Die nun erstmals öffentlich genannten Gründe für die geplante Fällung – vorausgesetzt, dass sie zutreffend sind - lassen die Notwendigkeit zum Entfernen in einem neuen Licht erscheinen. Sofern unmittelbar unter den Bäumen tatsächlich zwingend zu erneuernde Versorgungsleitungen liegen, wäre die Notwendigkeit nachvollziehbar. Ein dies belegenden Leitungsplan wurde bisher allerdings nicht veröffentlicht. Eine Fällung nur mit dem Ziel, eine für kommerzielle Veranstaltungen größere Veranstaltungsfläche als bisher zu bekommen, wäre von der BÜB konsequent abgelehnt worden.

Als sehr wichtig sieht die BÜB es an, dass laut Zusage die „größtmöglichen Bäume“ als Ersatz gepflanzt werden, die erhältlich sind. Darauf und auch auf die Zusagen, dass die Neupflanzungen unmittelbar Zug um Zug nach der Fällung der bestehenden Bäume erfolgen soll, legt die BÜB großen Wert und wird die Einhaltung prüfen.
Wir würden es allerdings begrüßen, wenn die Bestandsbäume erst nach der erfolgten Neupflanzung entfernt würden. Leider wurde ein entsprechender Antrag abgelehnt.

Laut Planung ist vorgesehen, auch die drei kleineren Bäume vor der Touristinformation ersatzlos zu entfernen. Die BÜB bittet die Verwaltung zu prüfen, ob dies im Zuge der Neugestaltung des nördlichen Bereiches tatsächlich notwendig ist.
Die BÜB kritisiert, dass die ursprüngliche Planung und Beschlussvorlage der Verwaltung nicht mit den erzielten Ergebnissen der Bürgerforen im Jahr 2016 übereinstimmte. Die engagierten Bürger sollten erwarten können, dass die in drei Bürgerforen gefundenen Vereinbarungen auch eingehalten und nicht, wie im aktuellen Fall, missachtet werden.

Mittwoch, 25. April 2018

Presseerklärung, Schreiben an die Gemeinderäte und OB Zeitler


Sehr geehrte Damen und Herren Gemeinderäte,
sehr geehrter Herr OB Zeitler,

ich möchte Ihnen unten angehängt die Pressemitteilung zur Kenntnis geben, die der Südkurier erhalten, aber wohl versehentlich nicht vor der heutigen GR Sitzung veröffentlicht hat.
Ein Beschluss zur Fällung der drei Kastanien, entgegen allen Zusagen und Versprechen im Rahmen der umfangreichen Bürgerbeteiligung, wird die BÜB nicht ohne Reaktion hinnehmen.
Es macht herzlich wenig Sinn, mit den Bürgern Lösungen in einem Konflikt zu erarbeiten, wenn diese dann ohne jedes Gespräch oder Informationen hinweg gewischt werden.

Die BÜB wird gegen einen Fällbeschluss mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln ankämpfen. Auch dann, wenn vage eine Ersatzpflanzung an unbekannter Stelle, in unbekannter Qualität und  zu unbekannter Zeit versprochen wird.
Da der nördliche Landungsplatz kurz- bis mittelfristig sicherlich nicht umgestaltet wird, ist das keine Alternative. Wir werden auch keine „politische Krankheit“ der Bäume akzeptieren.

Wir hoffen auf Ihre Einsicht, dass man so mit engagierten Bürgern nicht umgehen darf, das haben sie nicht verdient.
Mit freundlichen  Grüßen

Dirk Diestel
Sprecher der



Zum Thema drei Kastanien Landungsplatz
Pressemitteilung

Am kommenden Mittwoch soll der Gemeinderat über die Pläne zur Umgestaltung des Landungsplatzes für die Landesgartenschau beschließen, in denen jetzt auch das Fällen von drei etwa 50 Jahre alten Kastanien vorgesehen ist. Diese stehen in Höhe des Kinoeingangs in Reihe Richtung Lenkbrunnen.
Die BÜB spricht sich entschieden gegen das Fällen dieser platzprägenden Bäume aus.

Bereits 2016 , während der „denkwürdigen“ Bürgerversammlung in Nußdorf und den folgenden zwei Bürgerforen im Kursaal, waren es eindeutige Zusagen der Architektin Frau Mommsen, der LGS GmbH und der Stadtverwaltung, dass diese Bäume erhalten werden. So wie die meisten der anderen 49 Promenadenbäume, die ursprünglich zu Gunsten der Vision einer urbanen Stadt „wie eine italienische Piazza in Venedig oder Siena“ entfernt werden sollten. In den damals veröffentlichten Plänen und auch im nachfolgenden HalloÜ Bericht sind diese drei Bäume mit Erhalt gekennzeichnet. Das Ergebnis der Bürgerforen war ein breiter Konsens über Wünsche und Notwendigkeiten.

Mit ihrem Vorhaben brechen  die Stadtverwaltung und die LGS GmbH diese Vereinbarung mit den Überlinger Bürgern, ohne diese im Vorfeld der Entscheidung auch nur ansatzweise zu informieren. Dieses Verhalten führt die Bürgerbeteiligung und ihre Ergebnisse ad absurdum. Die Bürger verlieren die Lust, sich überhaupt zu beteiligen , wenn Vereinbarungen ohnehin nicht eingehalten werden. Die wiederholten Versprechen der Verwaltung und des Gemeinderates auf mehr Bürgernähe und -beteiligung verlieren ihre Glaubwürdigkeit.

Abzulehnen sind die Fällungen aber auch aus der Begründung heraus, die von der Verwaltung angeführt wird. Die Bäume sollen einer möglichst großen freien Veranstaltungsfläche weichen. Man fragt sich, welcher Art diese Veranstaltungen sein können: Für die Eisbahn hat es (bisher) immer gereicht, auch die Festzelte zu besonderen Ereignissen (Narrentreffen) fanden  immer genügend Platz. Das Fällen der Bäume nur aus kommerziellen Interessen ist – ebenso die denkbare Absicht, auf diesem Weg doch noch den urbanen Platz im Sinne der Mommsen`schen Planung zu gestalten – strikt abzulehnen. 

Als Ausgleich der Fällung schlägt die Verwaltung vage eine Ersatzpflanzung im nördlichen Bereich des Landungsplatzes vor. Da die Realisierung des dortigen zweiten Bauabschnittes  aber vermutlich aus Geld- und Zeitmangel auf unbestimmte Zeit verschoben wird, ist mit einer kurzfristigen Ersatzpflanzung kaum zu rechnen. Zumal dann nur kleine Baumschulbäume gesetzt werden, die wieder 50 Jahre benötigen, bis sie die Größe der vorhandenen Bäume erreichen. Zwei der jetzt betroffenen Bäume sind mit einer umlaufenden Sitzbank versehen, die sehr gerne von wartenden Busgästen oder Passanten genutzt werden, um dort im Schatten zu verweilen und ein Eis zu genießen.

Die BÜB erklärt ausdrücklich, dass sie einen Fällbeschluss des Gemeinderates gegen die mit den Bürgern getroffenen  Vereinbarungen nicht untätig hinnehmen wird.

Freitag, 20. April 2018

Gebrochene Zusagen, drei Kastanien sollen fallen

Was hatte man 2016 nicht alles versprochen, nachdem 300 Bürger in Nußdorf den Aufstand wagten, um gegen die geplante Fällung nahezu sämtlicher Bäume an der Promenade und den geplanten Abriss der Baresel Plattform zu protestieren.
Im Südkurier wurde vorher der legendäre "Rote Punkte Plan" veröffentlicht, jeder der 49 Punkte stand für einen Baum, der gefällt werden sollte:

"Ich habe verstanden", sagte dann Architektin Frau Mommsen. "Wir haben verstanden", sagten auch die damalige OB Frau Becker und der noch immer amtierende Baubürgermeister Längin. In zwei weiteren stark besuchten Bürgerversammlungen im Kursaal wurden dann Pläne gezeigt und Versprechungen gemacht. Siehe im HalloÜ Ausgabe 38/2018, Seite 4+5  Schauen wir uns mal den Plan an, der den Bürgern am 13.9.2016 für die Promenade gezeigt wurde mit dem Versprechen, dass fast alle Bäume erhalten bleiben:
Bitte beachten Sie die roten Pfeile: Der rechts zeigt auf 5 Bäume, die erhalten bleiben sollten. Heute fehlen zwei davon. Angeblich, weil der Platz für die Feuerwehr zu eng war. Aber seltsam, genau dort, wo am meisten Platz ist, fehlen sie.

Aktuell aber ganz wichtig ist der linke rote Pfeil. Der zeigt auf drei wunderbare große Kastanien, die zu Recht erhalten bleiben sollten. Hier im Detail:

Aber in der letzten Gemeinderatssitzung wurde plötzlich ein Plan gezeigt, auf dem diese drei Bäume fehlen. Angeblich, weil sie weg müssen, um die Freifläche (gelber Rahmen) für Veranstaltungen so groß wie möglich zu bekommen:
Drei rote X bezeichnen die drei wunderbaren Kastanien, die weg sollen. Für Veranstaltungsfläche.
Was für eine Veranstaltung soll das denn sein? Die Eisbahn kann es doch wohl nicht sein, die hatte in den letzten Jahren immer genug Platz. Für ein großes Zelt (zum Narrentag) langte der Platz bisher auch immer.
Soll hier jetzt plötzlich doch noch der große baumfreie Platz geschaffen werden, von dem die Architektin wohl noch immer träumt? "So wie der Marcusplatz in Venedig oder der Platz in Siena", das war ja ihre hochfliegende Wunschvorstellung!
Liebe Gemeinderäte, Verwaltung, Planer: Wenn das am kommenden Mittwoch so beschlossen wird, sehen wir das als Kampfansage an. Wie kann man die Versprechen, die man den Bürgern vor zwei Jahren gegeben hat, so rücksichtslos und skrupellos brechen? Wir wissen sehr gut, wie man ein Bürgerbegehren gegen einen Gemeinderatsbeschluss initiiert!
Damit Sie sehen, um welche Bäume es geht, hier ganz aktuelle Fotos:
Die drei Bäume rechts sollen nach dem Willen der Stadtverwaltung weg!
Werden so die Versprechen gebrochen, klammheimlich ohne die Bürger zu informieren?
Kämpfen Sie mit der BÜB für den Erhalt dieser drei Bäume, die sinnlos geopfert werden sollen!