In einer Serie befragt der SÜDKURIER die Parteien und Wählerinitiativen nach ihrer Position zu bestimmten Themen. Sie werden aufgefordert, zu drei gestellten Fragen Stellung zu nehmen. Der Textumfang darf maximal 2100 Zeichen betragen. Das erste Thema war "Wirtschaft". Heute folgt das Thema "Tourismus", später dann Bauen/Wohnen, Verkehr, Kultur und Vereine.
So wollen wir es in Überlingen wirklich nicht! |
Frage: Laut Studie gibt es Bedarf für mehr Hotel- und Gästebetten, andererseits gilt das Zweckentfremdungsverbot. Welche Haltung haben Sie dazu?
Der Tourismus ist ein wichtiges Standbein von Überlingen mit einer sehr hohen Wertschöpfung, an der viele Arbeitsplätze hängen. Die durchschnittliche Bettenauslastung von etwa 65% ist sehr gut, aber verbesserbar. In der Tat fehlt ein gutes 4* Mittelklassehotel. Kleine Ferienwohnungen gibt es ausreichend, für größere gibt es noch Bedarf. Ebenso besteht Bedarf an einfachen B&B Zimmern.
Überlingen braucht ein qualitativ hochwertiges Angebot, das sich vom Massentourismus abgrenzt.
Daher begrüßt die BÜB+ ausdrücklich das Verbot der Zweckentfremdung von Wohnungen hin zu oft
illegalen billigsten Ferienwohnungen. Dieses Verbot muss konsequent kontrolliert werden.
Zweitwohnungen müssen deutlich höher als bisher besteuert werden.
Frage: Halten Sie eine Stärkung des Tourismus insgesamt für geboten, wenn ja, warum – und wie unterstützen Sie diesen Sektor?
Die Überlinger ÜMT GmbH macht eine hervorragende Arbeit. Im Sommer ist Überlingen auch Dank
sehr guter Angebote sehr gut ausgelastet, mehr ist kaum verkraftbar. Aber im Winter gibt es noch
deutliches Potential, zusätzliche Gäste nach Überlingen zu holen. Dafür sollten Konzepte entwickelt
werden. Eine großräumige verkehrsberuhigte Zone in der Altstadt wird Bürger wie Gäste erfreuen
und damit auch den Einzelhandel. Eine bessere Busanbindung der Ortsteile ist für die Einwohner und
Gäste wünschenswert. Vor einer Einführung der umstrittenen EBC Karte müssen die Vermieter
gehört werden, ihre Meinung ist zu berücksichtigen. Zu bevorzugen ist auf jeden Fall eine Karte, die
am ganzen Bodensee gültig ist.
Sehr bedauerlich ist es, dass Überlingen keinen Campingplatz mehr hat, denn diese Form des
Tourismus hat unglaubliche Zuwachsraten. Camper lassen viel Umsatz in der Stadt. Der
Reisemobilhafen muss dringend erweitert werden.
Frage: Die Hotellerie und Gastronomie stöhnt unter dem Fachkräftemangel, erste Betriebe schließen deshalb. Was tun Sie dagegen?
Eines der Hauptprobleme ist sicherlich die Versorgung der Mitarbeiter mit bezahlbarem Wohnraum -
nicht nur im touristischen Bereich! Wer in der Stadt nicht wohnen kann, wird hier auch nicht arbeiten
wollen. Dieses Riesenproblem muss eines der Hauptanliegen in nächster Zeit sein, um langfristig über genügend Wohnraum zu verfügen. Es wäre auch zu prüfen, ob nicht auch anerkannte Asylbewerber zu Servicekräften ausgebildet werden können.
Alle Positoionen und Vorstellungen können Sie hier nachlesen: BÜB+ Leitlinien
Ein Hauptproblem in der Touristik ist die größtenteils bescheidene Bezahlung! Zwangsläufig können schlecht bezahlte Personen nur billigste Wohnungen bezahlen, diese Wohnungen gibt es aber kaum in Überlingen. Ob man unbedingt in der Gemeinde wohnen muß wo man arbeitet? Mit Sicherheit nicht. Überlingen hat halt auch im Winter nicht viel zu bieten, oder doch? Habe ich hier etwas übersehen?
AntwortenLöschen