Vom Amt für Grünflächen, Umwelt und Forst, Herrn Michael Brantner, kam am 14.11. diese Nachricht:
Ihre Anfrage wird von unserer Pressestelle bearbeitet.
Wir bitten Sie, auch im Sinne einer zügigen Auskunftserteilung, künftige Anfragen direkt an unsere Pressestelle zu senden.
Kurz darauf kam dann auch die Mitteilung der Pressestelle, siehe unten angehängt.
Vier Bäume sind weg, warum?
Erinnern Sie sich, wie schön im Frühjahr und Sommer die Rotdorn Bäume am nördlichen Münsterplatz und vor dem Archiv an der Lindenstraße geblüht haben, wie schön deren Farbe mit den roten Häuserfronten harmonierte? Wie schön seit Jahren die Weihnachtsbeleuchtung an diesen Bäumen war?
Vergessen sie es, die vier Bäume sind weg.
Am frühen Montagmorgen kreischten die Sägen, empörte Anwohner versammelten sich und fragten, was das nun wieder soll: Krank waren diese Bäume ganz bestimmt nicht!
Was wir uns allerdings auch fragen: Haben wir nicht erst vor wenigen Tagen einen Brief an den Chef des Grünflächenamtes, Rolf Geiger, geschrieben und uns ausdrücklich für die in letzter Zeit vorbildliche Informationspolitik hinsichtlich zu fällender Bäume bedankt? Und jetzt das! Ohne jede Vorankündigung, ohne Begründung, klammheimlich wurden am frühen Morgen die Sägen angeworfen, die Bäume gefällt und so schnell entsorgt und abgefahren, dass man den guten und gesunden Zustand der Stämme bloß nicht mehr sehen konnte.
Natürlich haben wir sofort eine email an die Zuständigen im Grünflächenamt geschrieben, die aber bis jetzt leider ohne Antwort blieb. Es mag ja vielleicht gute Gründe für das Fällen geben, aber dann soll man die doch bitte vorher(!) mitteilen!
Hat man denn in dieser Stadtverwaltung wirklich noch immer nichts gelernt, hat man noch immer nicht verstanden, dass die Überlinger an ihren Bäumen hängen? Dass man frühzeitig informieren soll, bevor es Ärger und Unmut gibt! Hat man denn so viel Geld in der Stadtkasse übrig, dass man diese Aktion mit sicherlich beträchtlichen Kosten locker finanziert? Dafür scheint Geld da zu sein, aber für die seit Jahren dringend notwendige Sanierung der Lindenstraße mit den mittlerweile über 200 "schwarzen Löchern" fehlt es angeblich.
Die Pressestelle der Stadt Überlingen schreibt dazu:
...vielen Dank für Ihre Anfrage.
Die Baumquartiere in der Lindenstraße sind zunehmend in die Jahre gekommen. Durch diverse Anfahrschäden wurden die ehemals vorhandenen Begrenzungen der Quartiere über die vergangenen Jahre bereits mehrfach erneuert. Der Austausch der Bäume bzw. Die Sanierung der Quartiere erfolgt jedoch aus mehreren Gründen:
a. Die Baumquartiere waren mittlerweile vollständig durchwurzelt, sodass eine Unterpflanzung der Bäume etwa mit Wechselflor in keiner Weise möglich war
b. Die Abgrenzungen/Anfahrschutz der Quartiere waren mehrfach beschädigt und konnten nicht mehr repariert werden
b. Die Abgrenzungen/Anfahrschutz der Quartiere waren mehrfach beschädigt und konnten nicht mehr repariert werden
c. Die Randplatten und Einzeiler um die Quartiere waren teilweise abgesunken
- Die Sanierung der Baumquartiere war obligatorisch
d. Die Rotdorne treiben zahlreiche lange und dornenbewehrte, teilweise hängende Austriebe auf Höhe des Fußgängerweges und eignen sich daher nach den bisherigen Erfahrungen nur bedingt als Straßenbäume.
e. Alle Rotdorne im Stadtgebiet, auch jene in der Lindenstraße zeigten in Folge des feuchten und gleichzeitig warmen Frühjahrs 2017 wieder einen starken Befall der Blattbräune (Entomosporium). Es handelt sich hierbei um einen Blattpilz, der bei starkem Befall auch den frühzeitigen Blattfall bereits in der Mitte des Sommers hervorrufen kann. Der selbste Befall zeigte sich auch beispielsweise im Sommer 2017 bei den Weißdornen auf dem Stein.
d. Die Rotdorne treiben zahlreiche lange und dornenbewehrte, teilweise hängende Austriebe auf Höhe des Fußgängerweges und eignen sich daher nach den bisherigen Erfahrungen nur bedingt als Straßenbäume.
e. Alle Rotdorne im Stadtgebiet, auch jene in der Lindenstraße zeigten in Folge des feuchten und gleichzeitig warmen Frühjahrs 2017 wieder einen starken Befall der Blattbräune (Entomosporium). Es handelt sich hierbei um einen Blattpilz, der bei starkem Befall auch den frühzeitigen Blattfall bereits in der Mitte des Sommers hervorrufen kann. Der selbste Befall zeigte sich auch beispielsweise im Sommer 2017 bei den Weißdornen auf dem Stein.
- aufgrund dieser vielen nachteiligen Faktoren, wurde beschlossen, dass nur ein Austausch von Substrat, Baum und Sanierung des Quartiers hier in Frage kommt.
Da die Schäden immer größer wurden und sich auch die Baumquartiere samt hochstämmigen Weißdornen in keinem guten Zustand befinden, wurde nun beschlossen, die Quartiere entsprechend den Baumquartieren der beiden Linden auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu erneuern. Die vorhandenen Weißdorne werden durch hochstämmige Mehlbeeren ersetzt.
Nun, das ist zumindest mal der Versuch einer Erklärung. Welche Weißdorne da aber in der letzten Zeile gemeint sind, erschließt sich nicht. Dass in 2017 möglicherweise ein Blattpilz für frühen Blattabwurf gesorgt hat, ist möglich. Allerdings zeigten sich in 2018 die Bäume wieder in makelloser Schönheit, die Blätter hingen bis in diese Tage hinein.
Offen ist aber nach wie vor die Frage, warum die Bürger nicht vorher (!) informiert werden. Das würde Anfragen möglicherweise erübrigen.
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