Mittwoch, 7. Juli 2021

Gedenken, trauern und auch danken


Horrorszenen direkt hinter Aufkirch (Foto: Dirk Diestel)
19 Jahre ist es schon her, als direkt über unseren Köpfen zwei Flugzeuge zusammenstießen, über 70 Menschen ihr Leben verloren. Darunter über 50 Kinder, die in einen Urlaubsaufenthalt reisten.

Wie durch ein Wunder kamen in und um Überlingen keine Menschen zu Schaden: Wäre der Zusammenstoß nur eine Sekunde vorher passiert, wären die Trümmer möglicherweise mitten in der Altstadt oder am Krankenhaus aufgeprallt und in lodernden Flammen aufgegangen. Oder, wäre der Unfall einen Sekundenbruchteil später passiert, dann wäre Brachenreuthe oder das Wohnhaus am Lugenhof vielleicht voll getroffen worden. Am Abend des 1. Juli gedachte man wieder in kleiner Runde (leider ohne einen offiziellen Vertreter der Stadtverwaltung) der Toten, dankte aber auch für die Errettung der Menschen am Boden.

In den Jahren nach diesem furchtbaren Unglück erinnerte Überlingen auch zur zweiten Schwedenprozession - immer wenige Tage nach dem Absturzdatum - an die Toten und dankte mit einem Gebet für die Errettung der Bürger und der Stadt. Leider geriet dieser Dank zuletzt in Vergessenheit. Man sollte ihn wieder aufleben lassen. Denn man darf neben aller wichtigen Trauer um die Opfer auch dankbar sein, dass uns noch Schlimmeres erspart blieb.

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