Freitag, 15. Mai 2020

10.000qm Solar Thermie

Auf der Tagesordnung der letzten Gemeinderatssitzung stand ein TOP "Änderung des Bebauungsplans nördlicher Amann" zur Errichtung einer Solaranlage. Was zunächst eigentlich positiv klingt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Überraschung: Die Stadtwerke am See wollen in der Nähe des Holzschnitzel Heizwerkes auf etwa 10.000qm städtischer und spitälischer Fläche eine Solarthermieanlage bauen.

Solarthermie Feld in Ludwigsburg

Die BÜB+ steht so einem Vorhaben grundsätzlich nicht ablehnend gegenüber. Uns überraschte allerdings die Eile, mit der das Vorhaben umgesetzt werden soll. Entgegen der üblichen Praxis wurde es nicht in einem zuständigen Ausschuss vorberaten, bevor es im Gemeinderat zur Diskussion und Abstimmung kommt. Die Gemeinderäte erhielten -die lediglich vierseitige- Sitzungsvorlage erst eine Woche vor der Sitzung. In dieser kurzen Zeit ist es kaum möglich, alle Aspekte dieses Vorhabens abzuwägen. 
  • In erster Linie der Anwohnerschutz: Wird es störende Spiegelungen, Reflexionen geben, die alle südlich gelegenen Wohngebiete betreffen können? 
  • Dann natürlich Landschaftsschutz: Wie wirken sich 1ha (10.000qm) Glasfläche auf die Sichtbeziehungen nach Aufkirch aus? 
  • Wie auf die Ökologie
  • Die Technik: Ist in unseren Breiten tatsächlich Solarthermie (also die Erzeugung von Warmwasser durch Sonnenstrahlung) tatsächlich die geeignetste Form alternativer Energiegewinnung? 
  • Wie sieht so eine Anlage aus: Sind die Elemente am Boden montiert (Vollversiegelung des Grüns?) oder wäre es möglich, sie erhöht zu installieren, um darunter im idealen Fall Flächen für andere Nutzung zu erhalten?
Solarthermie: Funktionsprinzip

Das waren für uns so viele ungeklärte Fragen, dass wir als Fraktion die Absetzung des TOPs mit Verweisung zur Vorberatung in den Bauausschuss beantragten. Von der Verwaltung wurde dies stark kritisiert, doch wir sind der Meinung, dass es genügend Zeit geben muss, alle offenen Fragen zu erörtern. Dazu gehört in erster Linie, die möglicherweise betroffenen Anwohner im Bereich Hildegardring frühzeitig umfassend zu informieren.


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