Samstag, 9. Juni 2018

Sind wir "Negativisten"??


Liebe Freunde und Unterstützer der BÜB+

Wenn man heute früh den Südkurier und den Leserbrief des Herrn Dambacher gelesen hat, ist zumindest meine erste Reaktion zwiespältig gewesen: Soll man sich ärgern, entsetzt oder gar wütend sein? Oder sollte man lachen?

Ich persönlich habe mich für ein trauriges Lachen entschieden.

Der Herr Dambacher vergleicht unsere BÜB+ nun tatsächlich mit der AfD. Eine „üble Mischung aus Negativisten“ nennt er uns. Vermutlich hat er bisher nicht die Leitlinien und das Leitbild von uns gelesen, für jeden auf der Homepage der BÜB+  erreichbar. Dort haben wir unser Selbstverständnis formuliert, das nun wirklich absolut nichts mit den Rassisten der AfD gemeinsam hat.

Die BÜB+ ist offen für alle , die diese unsere eindeutigen und unverhandelbaren Wertvorstellungen teilen. Über einzelne gemeinsam erarbeitete und formulierte Ziele kann man immer diskutieren und demokratisch beschließen, wie in jeder Partei und in jedem Verein auch. In der BÜB+ sind Mitglieder oder Sympathisanten nahezu jeder Partei aktiv. Roland Biniossek als Mitglied der LINKEN kam zur BÜB+, weil er von unseren Zielen und Wertvorstellungen überzeugt ist. Es ist also sicher nicht so, dass BÜB+ und LINKE eine neue linke Szene in Überlingen strukturieren. In einigen Punkten sind, zugegeben, unsere Ziele eher „links“ einzuordnen: Wenn wir mehr bezahlbaren Wohnraum und dafür beispielsweise eine massive Erhöhung der Zweitwohnungssteuer fordern oder eine Ausweitung der Berechtigungen für den Überlinger Sozialpass. Wenn wir wollen, dass auch Putzfrauen ein Einkommen erhalten, von dem man leben und eine ordentliche spätere Rente erwarten kann. Wenn man für die benachteiligten Menschen in einer Gemeinschaft eintritt, hat das nichts mit Links oder Rechts zu tun. Es ist einfach der Versuch, für diese Bürger das Leben in einem reichen Land ein klein wenig leichter zu machen. Ich persönlich gebe es gerne zu: Obwohl ich 40 Jahre aktiv in der Jungen Union und der CDU war, vertrete ich solche „linken“ Positionen. Weil Menschlichkeit nichts mit „Rechts“ oder „Links“ zu tun hat. Und weil selbst das „C“ der christlichen Parteien nicht immer Garant für christliches Verhalten ist.

Ich war nie Mitglied der „Grünen“, trotzdem schätze ich viele der grünen Politiker auf allen Ebenen durchaus und anerkenne, was die Partei vor vielen Jahren für unsere Umwelt angestoßen und erreicht hat. Und so sehe ich es auch nicht als verwerflich an, gegen viele Dinge in der Opposition zum Überlinger Gemeinderat zu sein. Wenn man mit 3400 Unterschriften von Bürgern (leider erfolglos) für den Erhalt einer denkmalgeschützten alten Platanenallee eintritt und (erfolgreich) gegen das komplette Abholzen aller Bäume an der Promenade kämpft – dann sind das eigentlich urgrüne Positionen, die wir bei der BÜB+ sehr gerne vertreten. Weil es kein anderer tut, versuchen wir auch die sinnlose Fällung der drei Kastanien am Landungsplatz zu verhindern.

Wir vertreten auch viele liberale Positionen: Unsere Forderung nach mehr Offenheit, Information und Bürgerbeteiligung könnte liberaler nicht sein. Nach wie vor werden viele Themen im Gemeinderat und in den Aufsichtsräten der Überlinger Gesellschaften nichtöffentlich diskutiert. Dann kommen solche Entscheidungen zu Stande, wie die klammheimlich beschlossene Verfüllung des Wasserrohres vom Andelshofener Weiher mit Beton. Die Bürger werden nicht informiert, nicht gefragt, heimlich überrumpelt. Und ja: Teure nichtöffentliche Klausurtagungen des Gemeinderates, möglichst weit weg vom interessierten Bürger, lehnen wir auch ab.

Wir kritisieren viele Dinge in unsere Stadt, die nicht nur unserer Meinung nach falsch laufen. Aber sind wir deshalb „Negativisten“, also Menschen, die gegen alles erstmal meckern und nichts für gut befinden? Konstruktive Kritik hat absolut nichts mit Negativismus zu tun. Wir sind bereit, für unsere Ziele zu kandidieren und sie auf demokratischem Weg zu erreichen. Ist das ein Herr Dambacher auch? Was sind seine Ziele? Wo engagiert er sich?

Liebe Freunde der BÜB+, als Sprecherrat und Sprecher der BÜB+ kann (soll) man keine Leserbriefe schreiben. Eine zulässige Pressemitteilung ist dieser eigentlich nur dumme Leserbrief jedoch nicht wert. Wir würden uns aber freuen, wenn aus Ihren Reihen klare Meinungsbilder auch in Form eines Leserbriefes kommen. Und wir freuen uns über jede Anregung, die in unsere gemeinsamen Ziele einfließen kann. Sprechen Sie ihre Bekannten und Freunde an, ob sie nicht Interesse daran hätten, gemeinsam mit der BÜB+ etwas für unsere Heimatstadt Überlingen zu erreichen. Im Sinne von Fortschritt.

Dirk Diestel, Sprecher der BÜB+

Nachtrag:
Zwei Leserbriefe sind im Südkurier den Ausfällen des Herrn Dambacher entgegengetreten



1 Kommentar:

  1. Wer so einen Leserbrief schreibt, dem kann man nur raten: Gehen Sie zum Therapeuten. Sich in so einer völlig unbeherrschten Weise persönlich nicht unter Kontrolle zu haben, ist behandelbar und nicht mit auch nur einem Satz ernst zu nehmen. Man muss der BÜB+ nicht angehören - und ich bin sicher, alle politischen Kräfte in Überlingen werden das nicht anders sehen - um zu sagen:
    Es ist sehr klug, sich daraufhin in keiner Weise zu rechtfertigen, sondern diese völlig verwirrt wirkenden und formulierten Vorwürfe einfach ganz emotionslos und sachlich richtigzustellen.
    Matthias Theissen, Überlingen

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