Mittwoch, 26. April 2023

Soll die Innenstadt auch für Bewohner und Gäste gesperrt werden?

Poller sperren ab (Symbolfoto)
In einem Artikel berichtet der SÜDKURIER am 25.4. über die Pläne des OB und der Verwaltung, zunächst die Kessenringstraße - nach dem jetzt beginnenden Umbau - per Poller auch für Anwohner oder anreisende Hotelgäste zu sperren. Lediglich von 7-11 Uhr soll eine Zufahrt möglich sein. Die Forderung von Stadtrat Mittelmeier, den Anwohnern Funkschlüssel zu überlassen, damit sie jederzeit umwegfrei an ihr Haus kommen können, wurde von OB Zeitler kategorisch abgelehnt. Die BÜB+ hat dazu eine Pressemitteilung geschrieben:

Pressemitteilung der BÜB+

In der Ausgabe des SÜDKURIER am 25.4. wird OB Zeitler zitiert: „Damit konterkarieren wir unsere Ziele“. Nach einer von der Verwaltungsspitze gewünschten Sperrung der Innenstadt mit Pollern lehnt er die Abgabe von Funkschlüsseln für Innenstadtbewohner konsequent ab. Was man sich dabei fragen darf: Welche und wessen Ziele meint er? Nur seine eigenen und übergeht er dabei die berechtigten Wünsche und Anliegen der betroffenen Bürger?

Auch wenn es aktuell zunächst nur um die Sperrung der Kessenringstraße geht: Ist von der Verwaltung mittelfristig auch ein Aussperren der Innenstadtbewohner an zusätzlichen Stellen vorgesehen?

Die BÜB+ hatte bereits im Kommunalwahlkampf 2019 klare Vorstellungen zur grundsätzlich gewünschten Verkehrsberuhigung der Innenstadt formuliert. Dazu gehören verkehrsberuhigte Bereiche (Spielstraßen / Shared space) in der ganzen Innenstadt, beginnend am Parkhaus Mitte, Einmündung Friedhofstraße am Aufkircher Tor, Münsterstraße am Ochsen und Fischerbrunnen im Westen. Der auch von der BÜB+ unerwünschte Transitverkehr wird damit unattraktiv gemacht und ausgebremst. Berechtigte Anwohner, Hotelgäste und Kunden des Einzelhandels können tagsüber jederzeit im Schritttempo einfahren. Erst nach Geschäftsschluss, sowie an Sonn- und Feiertagen, könnten dann versenkbare Poller die Zufahrt unmöglich machen. Lediglich berechtigte Anwohner oder Hotelgäste sollten Zufahrtsberechtigungen in Form eines Funkschlüssels bekommen. Denkbar ist auch eine mit Kennzeichenerkennung gesteuerte Zufahrtsregelung, wie es bereits zahlreiche Städte umgesetzt haben.

Die Pläne der Verwaltung, lediglich im Zeitfenster von 7-11 Uhr eine Zufahrt für Innenstadtbewohner zu ermöglichen, erscheint vollkommen realitätsfern: Weder kommen die Hotelgäste immer in diesem Zeitraum an, noch werden die Bewohner künftig immer in dieser Zeit ihre Besorgungen und Einkäufe erledigen wollen. Die Erreichbarkeit von Wohnungen und privaten Parkplätzen muss immer gewährleistet sein. Und wer gehbehindert einen Arzttermin zu einem anderen Zeitpunkt hat, muss auch die Möglichkeit haben, einen Behindertenparkplatz zu erreichen.

Die BÜB+ fordert die Verwaltung auf, zeitnah in einer Bürgerversammlung über ihre Vorstellungen hinsichtlich der verkehrsberuhigten Innenstadt zu informieren. Die Infoveranstaltung über die geplanten Umbaumaßnahmen in der Kessenringstraße konnte dies nicht ersetzen. Ein langfristiges Konzept kann nur im Konsens mit Bürgern, den Gastbetrieben und dem Einzelhandel erstellt werden.

Für den Vorstand der BÜB+
Dirk Diestel

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