Mittwoch, 3. Dezember 2025

Schweizer Investor: Rechtsanwalt Faupel erzwingt Akteneinsicht


Mal abwarten, was veröffentlicht wird. ©Harm Bengen
Es ist bisher nur eine kurze Berichterstattung in SÜDKURIER online, aber der Inhalt ist brisant. Der frühere Überlinger Rechtsanwalt Hermann Josef Faupel hat über das LIFG (Landes Informations Freiheits Gesetz) Auskünfte zum geheim gehaltenen Vertragsverhältnis zwischen der Stadt Überlingen und den Schweizer Investoren verlangt. Bekanntlich soll an Investoren ein großer Teil der Baufläche gehen, die über den Bebauungsplan "Rauenstein-Ost" im Landschaftspark St. Leonhard erschlossen werden soll. Am 14.12. entscheiden die Bürger, ob das so geschehen darf oder ob der Landschaftspark St. Leonhard vollständig erhalten bleiben muss.

Faupel hatte den Antrag bereits im Sommer gestellt. Ende November bekam er die Nachricht, dass seinem Antrag stattgegeben werden wird, aber er erst dann Informationen bekäme, wenn die Entscheidung der Stadt "bestands-  oder rechtskräftig" sei. Wann das der Fall sein wird und welche Vertragsteile dann veröffentlicht werden, ist noch offen. Die Verwaltung beruft sich auf "schützenswerte Interessen".

Die Informationen zu dem Vertrag und ggf. zu den aktuellen Besitzverhältnissen des "Löwen Areal" in Deisendorf dürften für viele Bürgerinnen und Bürger spannend sein. Man fragt sich schon lange, warum die Verwaltung seit Jahren den Vertrag und alle Details des Handels bei strengster Geheimhaltung unter Verschluss hält. Und das, obwohl der erste Vertragspartner BG Business Group in die Insolvenz ging und angeblich über 145 Mio. Euro Schaden hinterlassen hat.

Freitag, 28. November 2025

Ein illegales Stangengerüst, na so was!

Was bringen diese 12m hohen Stangen wirklich?
Da haben in der Vergangenheit immer wieder Bürger und Bürgerinnen bei größeren Bauvorhaben ein Stangengerüst zur Visualisierung der baulichen Dimensionen gefordert, was aber von der Stadtverwaltung und Gemeinderat stets abgelehnt wurde. Wir erinnern uns an die Bauvorhaben Medicum Dr. Braun, Fischerhäuser Vorstadt oder die ursprünglich hoch geplanten Wasserspeicher unterhalb Aufkirch.

Was in der Schweiz gesetzlich vorgeschrieben ist, konnte man angeblich von Bauherren in Überlingen nicht verlangen. Entsprechend ist das Entsetzen heute groß, wenn man z.B. den massiven Baukörper des "Medicum" in der Aufkircherstraße sieht. Oder es wird groß sein, wenn das Bauvorhaben in der Fischerhäuser Vorstadt fertig wird. Siehe Berichterstattung hier (Link).

Heute berichtet der SÜDKURIER, dass die zwei Stadträte Wörner (Bauunternehmer, FDP) und Sorms (Landwirt, LBÜ/Grüne) eigenmächtig und ohne Genehmigung der Verwaltung einige 12m hohe Stangen errichtet haben, um die Höhen der geplanten Bebauung in Rauenstein Ost zu zeigen. Abgesehen davon, dass sie augenscheinlich nicht korrekt platziert sind, wollen sie damit beweisen, dass durch die von beiden vehement befürwortete Bebauung doch gar keine Aussicht auf Berge und See verbaut wird. So ein eigenmächtiges Handeln hätten sich die Bürgeriniativen gegen die oben genannten Projekte erlauben sollen, sie wären von der Stadtverwaltung vermutlich angezeigt worden.

Aber Aussicht ist doch nicht alles!
Darum geht es den Gegnern der Bebauung doch gar nicht in erster Linie! Was die Planung im Landschaftspark so gefährlich macht, ist doch hauptsächlich der Umweltaspekt: Hier wird ohne Not ein wertvolles Biotop zerstört, nur um einem Schweizer Investor 3300qm Bauland zur Verfügung zu stellen. Dazu hat die Stadtverwaltung sich vertraglich verpflichtet! Den unzerschnittenen Landschaftspark, die Blühwiesen und die ungewöhnliche Artenvielfalt zu erhalten ist doch viel wichtiger, als jede Debatte um Aussicht!

Zu Zeiten einer massiven Klimakrise muss es doch allerhöchste Priorität haben, jede unnötige Versiegelung von Grünflächen zu verhindern! Wenn Teile der St. Leonhardswiese versiegelt sind, wohin schießt dann das Wasser bei Starkregen, statt in der Fläche zu versickern: Immer den Berg runter in die Rauensteinstraße.

Mittwoch, 26. November 2025

Vortrag: Wohnen im Bestand, Wohnraum aktivieren!

Gerne weisen wir auf einen interessanten Vortrag mit Diskussion zu einem aktuellen Thema hin: Statt Grünflächen und Biotope zu versiegeln, sollte Wohraum im Bestand aktiviert werden.


 

Montag, 24. November 2025

Bürgerentscheid am 14.12.: BÜB+ empfiehlt mit JA abzustimmen, hohe Wahlbeteiligung ist notwendig!

Die BÜB+ hat sich seit ihrer Gründung für mehr Bürgerbeteiligung und Umweltschutz, gegen die unnötige Bebauung von Freiflächen ausgesprochen. Aus diesem Grund unterstützt die Wählervereinigung die Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard mit voller Überzeugung. Die BÜB+ bittet alle Wählerinnen und Wähler, ihr Wahlrecht wahrzunehmen, da der Bürgerentscheid nur gültig wird, wenn das sogenannte Quorum erfüllt ist.


Das Quorum bedeutet:

  • Die Mehrheit der Abstimmenden muss sich für JA oder NEIN entscheiden.
  • Gleichzeitg muss diese Mehrheit aber mindestens 20% aller Wahlberechtigten betragen 

Das bedeutet, dass eine Wahlbeteiligung von mindestens 40% angestrebt werden muss, damit bei einer sehr knappen Mehrheit für eine der beiden Möglichkeiten das 20% Quorum erreicht wird. Das ist bei einer großen Stadt wie Überlingen nicht einfach zu erreichen. 

Besonders die Bürgerinnen und Bürger der Ortsteile, denen leider teilweise kein eigenes Wahllokal mehr zugestanden wurde, sind aufgerufen, aktiv zu werden: Bilden Sie Fahrgemeinschaften von Nußdorf ins Wahllokal nach Deisendorf, von Hödingen und Nesselwangen nach Bonndorf und von Lippertsreute nach Bambergen! Oder nutzen Sie die Briefwahl!

Denken Sie bitte daran: Die aktiven Mitglieder der Bürgerinitiative haben sich unglaubliche Anstrengungen aufgeladen, zeitlich und finanziell, um zu erreichen, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst darüber entscheiden können, was mit ihrer und unserer St. Leonhardswiese und den heimeligen Kleingärten geschieht! Wir wollen das Biotop -auch nicht nur teilweise- dubiosen Schweizer Investoren überlassen! Honorieren Sie dieses tolles bürgerliche Engagement am 14.12. mit Ihrer Beteiligung an der Abstimmung! Nutzen Sie die Briefwahl!

Stimmen Sie mit JA zum Erhalt der Natur im Landschaftspark St. Leonhard! 

Freitag, 21. November 2025

Der SÜDKURIER berichtet: Kurzfristig kein Geld im Haushalt für ein Dorfgemeinschaftshaus in Deisendorf

Das ist schon eine mittlere Sensation, über die der SÜDKURIER (Link) berichtet: Selbst wenn der Grundstückstausch mit dem Schweizer Investor durchgezogen werden kann, wird der errechnete Mehrerlös in Höhe von mindestens 2 Mio € im städtischen Haushalt aufgehen. Für das DGH ist allenfalls eine Summe für Planungskosten im Doppelhaushalt 2026/27 vorgesehen. "Die Stadt äußert sich widersprüchlich", schreibt der SÜDKURIER. 

Die Redaktion hat versucht, das hochkomplizierte Geflecht rund um dubiose Schweizer Investoren und geheime Verträge der Stadt mit diesen aufzudröseln. Hintergrund dabei: Der Investor soll rund ⅓ der Fläche im von der Stadt geplanten Baugebiet in "Rauenstein Ost" (ein Teil des Landschaftsparks St. Leonhard) erhalten. Die Bürgerinitiative hat beeindruckend etwa 5100 Unterschriften bekommen, um den Landschaftspark von jeder Bebauung freizuhalten und damit einen Bürgerentscheid erzwungen. Nötig wären lediglich etwa 1300 Unterschriften gewesen.

Der SÜDKURIER zitiert die Verwaltung: 

"Die geplanten Einnahmen aus dem Grundstückstausch würden nicht direkt in den Bau eines neuen Dorfgemeinschaftshauses in Deisendorf investiert. Diese Kausalität gibt es nicht. Vielmehr ist es so, dass das Geld für andere Zwecke verplant ist." Und: „Wir bitten um Beachtung, dass wir nicht für Rauenstein Ost mit dem Argument werben, um damit den Erwerb des Löwen-Areals zu ermöglichen. Vielmehr sehen wir die städteplanerische Möglichkeit in Bezug auf Rauenstein Ost. Bitte entkoppeln Sie diesen Prozess.“

Der SÜDKURUER hat allerdings auch den deutlichen Widerspruch entdeckt, der in der verteilten Infobroschüre von der Stadt formuliert ist:

"An dieser Stelle sei angemerkt, dass die Stadt in der besagten Broschüre die Prozesse nicht entkoppelt, sondern im Gegenteil selbst einen Zusammenhang herstellt und eine Dringlichkeit formuliert."

Wir erinnern uns: Zunächst sollte der Schweizer Investor BG Group im Tausch gegen das von Ihm erworbene Löwen Areal Bauplätze in Bambergen bekommen, wogegen sich die Bamberger erfolgreich massiv wehrten. (BG Group ist mittlerweile insolvent und hinterließ vermutlich 145 Mio. Schulden bei diversen privaten Gläubigern und Banken, siehe auch der Artikel dazu in DIE ZEIT

Gleichzeitg dachte man wohl in der Stadtverwaltung "wenn schon , denn schon" und erweiterte das Planungsgebiet im Landschaftspark flugs von 3000qm auf etwa 20.000qm. Was nach Bürgerprotesten wohl sogar dem Gemeinderat letztlich zuviel war und man reduzierte dann "deutlich..." auf etwa 16.000qm.

Einer der vielen Gläubiger der BG Group , die INTERAGENDA AG von Georg Dürr, behauptete dann, dass das Löwenareal nun ihr Eigentum sei. Die Stadt machte einen Tauschvertrag mit ihm, sogar bereits notariell beglaubigt. Wurde da von der Verwaltung überhaupt geprüft, ob Dürr als Eigentümer des Löwen im Grundbuch eingetragen ist? Ein Vertrag mit einer ungewissen Zukunft, denn er wird nur wirksam, wenn die Stadt im Landschaftspark Baurecht schafft.

Insgesamt eine total undurchsichtige Angelegenheit, bei der die Verwaltung durch ihre Geheimhaltung und durch sehr widersprüchliche Angaben nicht unschuldig ist. Für die BÜB+ ist das alles wieder ein Beleg dafür, dass die Verwaltung nicht unbedingt an bürgernaher Aufklärung interessiert ist. 

Dienstaufsichtsbeschwerde gegen OB Zeitler

Stattdessen organisiert die Stadtverwaltung am 26.11. eine einseitige Informationsveranstaltung auf Kosten der Steuerzahler - ohne dass die Bürgerinitiative dazu eingeladen ist, ihre Position darzulegen! Dass die Verwaltung diese einseitige Veranstaltung auch noch im amtlichen Teil des HalloÜ und sogar in der Informationsbroschüre bewirbt, ist für die BÜB+ nun Anlass gewesen, gegen Oberbürgermeister Zeitler eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim RP Tübingen einzulegen.  

Fazit: Stimmen Sie mit JA für den Erhalt des vollständigen Landschaftsparks. Denn selbst ein NEIN  und damit für die Bebauung verhilft den Deisendorfern eher nicht zum DGH. 

Donnerstag, 20. November 2025

Städtische Infoveranstaltung ohne Einladung der Bürgerinitiative

Mit der aktuell verteilten Infobroschüre zum Bürgerentscheid am 14.12.2025 erfuhr man, dass die Stadtverwaltung am 26.11. eine öffentliche Informationsveranstaltung für interessierte Bürgerinnen und Bürger durchführen will.

Die Tagesordnung besteht aus einem Grußwort des Oberbürgermeisters und einer Erklärung des Bebauungsplans durch die zuständige Planerin Kathrin Meyer vom Bauamt. Nach "Verschiedenes" endet die Veranstaltung, die im amtlichen Mitteilungsblatt HalloÜ unter "Aus der Stadtverwaltung" und bei "Amtliche Bekanntmachungen" veröffentlicht wurde.

Die Bürgerinitiative "Landschaftspark St. Leonhard" weist auf ihrer Homepage (Link) darauf hin, dass diese Veranstaltung lediglich die Sichtweise der Verwaltung widerspiegeln wird. Die BI wurde zu dieser Veranstaltung nicht eingeladen, auch wurde ihr nicht die Möglichkeit zur Darlegung ihrer Positionen gegeben. 

Für uns als BÜB+ ist das sehr überraschend, dass in amtlichen Veröffentlichungen eine derart einseitige Informationsveranstaltung beworben wird: Alle Amtsträger, Parteien, Wählervereinigungen und die Fraktionen des Gemeinderates unterliegen laut städtischer Satzung vor Wahlen einer 6-wöchigen Karenzzeit, in der sie keinerlei Informationen im Mitteilungsblatt veröffentlichen dürfen, lediglich bezahlte Anzeigen sind zulässig. Für die Stadtverwaltung als betroffene "Partei" im Bürgerentscheid scheint das nicht zu gelten.

Samstag, 15. November 2025

Einwohnerversammlung 2025-wo waren die Einwohner?

Spärlich besetzter Kursaal bei wichtigen Themen
Nach 2,5 Jahren lud die Stadtverwaltung tatsächlich mal wieder zu einer Einwohnerversammlung ein. Und dass gleich mit drei wichtigen Themen auf der Tagesordnung: Ganztagsbetreuung an den Grundschulen, Fortschreibung des ISEK (Integriertes Stadt Entwicklungs Konzept) und eine Umbennung mit neuen Inhalten für das Fachgebiet Integration zu "Gesellschaftlicher Zusammenhalt". 

Vorab: Das alles interessierte die meisten der knapp 25.000 Einwohner und Einwohnerinnen von Überlingen eher nicht. Denn der große Kursaal war nur spärlich mit gezählten 60 Personen besetzt. Wenn man davon rund zehn Mitarbeiter der Verwaltung und sieben Stadträte und den OB abzieht, waren es gut 40 Einwohnerinnen und Einwohner, die sich aus verschiedensten Gründen im Kursaal eingefunden hatten. 

Der Vortrag zum Thema "Ganztagsbetreuung an Grundschulen", eigentlich ein Pflichtthema für Eltern mit Grundschulkindern, war für alle anderen eher schwer verständlich. Entsprechend gering waren die Nachfragen auf den sehr informativen Vortrag von Abteilungsleiter Scharbach.

Anders dann beim Thema ISEK.

Baubürgermeister Kölschbach erläuterte den Sinn und Zweck eines ISEK: Ohne das gibt es für Stadtentwicklungsprojekte keine staatlichen Zuschüsse, es ist also ein Pflichtwerk. Aber zehn Jahre nach Fertigstellung sei es überholt, müsse aktualisiert werden. Einen süffisanten Seitenhieb auf die aktuelle Diskussion um die Teilbebauung des Landschaftspark St. Leonhard konnte er sich nicht verkneifen: Schon im aktuellen ISEK sei das Gebiet zwischen Oberer St. Leonhardstraße und Rauensteinstraße  "sogar noch viel größer" als Baugebiet eingezeichnet und von dem Begriff Landschaftspark fände sich im ganzen ISEK nichts.

Und genau da hat Kölschbach das ISEK vollkommen falsch interpretiert, worauf der Schreiber dieser Zeilen -damals selbst aktiv bei der ISEK Erstellung dabei - hinwies: 

  • Das fragliche Gelände ist zwar orange als potenzielles Baugebiet eingezeichnet, aber eben nur als "weitere Potenzialflächen zu prüfen": Weil es im FNP (Flächennutzungsplan) eben nicht als potenzielles Baugebiet ausgewiesen ist.
  • Mit Hinweis auf die bestehende Bebauung der Umgebung heißt es im ISEK: "Somit eignet sich der Standort für verdichteten Einfamilienhausbau". Und eben nicht für 16 große Gebäude im hohen Geschosswohnungsbau.
  • Dass genau dieser aktuell für eine
    mehrgeschossige Wohnbebauung vorgesehene Bereich der Kleingärten und der angrenzenden Wiese (ehemaliger Reitplatz) im Plan als zu erhaltende Grünfläche eingezeichnet ist, scheint Kölschbach glatt übersehen zu haben.

Wenn man also schon das ISEK, immerhin ein von den Gremien und der Bürgerschaft offiziell erstelltes Konzept, als Beleg für eine gewünschte Bebauung hervorholt, dann sollte man das auch korrekt tun und nicht falsche Tatsachen anführen. 

In der anschließenden Diskussion war es mehreren Fragestellern und Fragestellerinnen wichtig zu erfahren, ob die Verwaltung garantieren könne, dass im geplanten Baugebiet tatsächlich der sog. "bezahlbare Wohnraum" entstehen kann. Man verwies auf die Aussage der BGÜ, dass "in Überlingen ein bezahlbarer Wohnungsbau nicht realisierbar" sei. So eine richtig eindeutige Antwort gaben dazu weder die Verwaltung, noch die sich zu Wort meldenden Stadträte (und Landtagskandidaten) von SPD und CDU. Auch auf die Frage, wieviel der Gesamtfläche denn der ominöse Schweizer Investor bekomme und was der dort vorhabe, gab es außer der Aussage zu "etwa 3200qm" keine befriedigende Antwort.

Punkt 3: Gesellschaftlicher Zusammenhalt

Die Idee ist gut, die OB Zeitler umfassend erläuterte: Eine gemeinsame Stelle bei der Verwaltung, in der alle Fragen des gesellschaftlichen Miteinanders gebündelt bearbeitet und beantwortet werden sollen, kann nur gut sein. Vielleicht kommt aus dieser Abteilung dann auch mal eine Anregung, dass man in wichtigen oder strittigen Fragen doch zunächst mal mit den Bürgerinnen und Bürgern sprechen sollte, um einen möglichen Konsens auszuloten.

Dirk Diestel, Vorsitzender der BÜB+ 

Donnerstag, 6. November 2025

Warum Ihr Ja für den Erhalt des Landschaftsparks eine gute Entscheidung ist: Die aktuelle Broschüre

Die Informationsbroschüre fasst die Beweggründe der Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard klar und kompakt zusammen. Der Link zur Broschüre hier.


 

Montag, 20. Oktober 2025

Ist das Bürgernähe? Oder eher Wahlbehinderung?

Pressemitteilung der BÜB+

Nur 10-15km bis zur Wahlurne... 
Mit Erstaunen liest man im SÜDKURIER, dass die Anzahl der Wahllokale für den kommenden Bürgerentscheid am 14.12. drastisch verringert werden, speziell in den Ortsteilen. Die Begründung erscheint zumindest seltsam: Man erwarte wenig Wahlbeteiligung in den Ortsteilen. Stellt sich die Frage: Wer erwartet das? 

Die Folge ist doch, dass sich jetzt sicher viele Bürger kaum noch imstande sehen, ihr Wahlrecht wahrzunehmen: Die Bürgerinnen und Bürger aus Nußdorf sollen hin und zurück etwa 10km mit dem Auto fahren, um nach Deisendorf zu kommen. Die Hödinger gar rund 15km, um nach Bonndorf zu reisen. ÖPNV? Wie und wann soll man an einem Sonntag per Bus zu den Wahllokalen kommen und noch fraglicher: Wie nach der Abstimmung zeitnah wieder zurück?

Wie verträgt sich die Entscheidung der Stadtverwaltung mit den allgemeinen Grundsätzen für die Erreichbarkeit von Wahllokalen? 

  • Die Behörden sollen die Wahllokale so wählen, dass wahlberechtigte Bürgerinnen und Bürger sie möglichst bequem erreichen können.
  • In der Praxis wird angestrebt, dass jeder Wahlberechtigte innerhalb eines zumutbaren Weges (z. B. Fußweg bis 20–30 Minuten oder kurzer ÖPNV‑ oder Fahrweg) sein Wahllokal erreichen kann.
  • Für Bürgerentscheide gelten dieselben Grundsätze wie für Wahlen: Barrierefreiheit, gute Erreichbarkeit, ausreichende Öffnungszeiten, geeignete Standorte.


Um einen gültigen Bürgerentscheid zu erreichen, müssen mindestens 20% der Wahlberechtigten an der Abstimmung teilnehmen. Der Bürgerentscheid ist auch nur dann erfolgreich, wenn die Abstimmungsmehrheit gleichzeitig 20 % aller Stimmberechtigten ausmacht, also für JA stimmt.

Diese Hürde ist nicht einfach zu nehmen und erfordert eine hohe Wahlbeteiligung. Die Verwaltung erklärt, dass man schließlich auch Briefwahl machen könne. Das ist richtig und kann besonders den Bürgerinnen und Bürgern der abgehängten Ortsteile nur dringend angeraten werden. Trotzdem fragt man sich, wie mit faktisch schwer erreichbaren Wahllokalen Bürgernähe praktiziert werden soll? Natürlich wird mit dieser Verwaltungsentscheidung eine hohe Wahlbeteiligung spürbar erschwert.

Donnerstag, 25. September 2025

Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden am 14.12.2025 über die Zukunft des Landschaftsparks St. Leonhard

Nach einer emotionsreichen Debatte, in der besonders Ingo Wörner (FDP) und Dr. Röver (SPD) die Bürgerinitiative St. Leonhard scharf angriffen, hat der Gemeinderat mit deutlicher Mehrheit das Bürgerbegehren anerkannt und den Termin für den Bürgerentscheid am 14.12.25 festgelegt.


In ihrer Rede vor dem Gemeinderat hatten die Sprecherinnen der BI, Andrea Knorr und Elisatbeth Horn, lediglich ausgeführt, dass die Zahl von 1183 ungültigen Unterschriften deutlich über dem landesweiten Durchschnitt für ungültige Stimmen bei Bürgerbegehren  liegt. Und sie baten die Verwaltung um eine Aufschlüsselung, wie sich die ungültigen Unterschriften zusammensetzen. Das nahmen Wörner und Röver zum Anlass, der Bürgerinitiative massiv vorzuwerfen, sie würden die Sorgfalt der Verwaltung bei der Überprüfung der Unterschriften anzweifeln. 

Überhaupt, so Röver, würde die Bürgerinitiative aggressiv vorgehen und er erwarte ehrliche Aussagen. Er wiederholte seine (unbelegten) Vorwürfe hinsichtlich eines Illustrationsfotos oder dass die BI Kinder in den Kindergärten beeinflussen würde, weil sie nach einer Bebauung "dann ihren Schlittenhang verlieren" würden. Auch sei er mehrfach persönlich beschimpft worden. Röver ist nach wie vor überzeugt, dass nur durch die Bebauung eines Teils des Landschaftsparks so dringend benötigter "bezahlbarer Wohnraum" entstehen könne. Ingo Wörner (FDP) bezeichnete die Argumente der BI als "alternative Wahrheiten".

In der Folge erläuterte der Leiter der Wahlbehörde, Herr Moser, sehr ausführlich, warum die 1182 Unterschriften ungültig seien: Auswärtige Personen hätten unterschrieben, nicht EU Bürger, unter 16 jährige und einige Unterschriften seien schlicht unlesbar. Auch wurde mal das Datum der Unterschrift nicht angegeben. Aber immerhin seien ja noch 3919 Unterschriften gültig und das sei die dreifache Anzahl der notwendig gewesenen Unterschriften.

Alle Gemeinderäte, mit Ausnahme von Stadtrat Dichgans (CDU), erkannten das Bürgerbegehren als rechtskonform und formal korrekt an und votierten anschließend - bei einer Gegenstimme (Dichgans) und einer Enthaltung - für den Bürgerentscheid. 

Interessant übrigens, dass am gleichen Tag in einem Artikel im SÜDKURIER die Baugenossenschaft Überlingen erklärte, dass es in Überlingen schwer sei, sogenannten "bezahlbaren Wohnraum" zu schaffen. „Im Neubau lässt sich bezahlbarer Wohnraum derzeit nicht umsetzen“, formulierte Wiest ganz dezidiert. "Man müsse von den hohen Baukosten zwischen 5000 und 6000 Euro pro Quadratmeter ausgehen." 

Dienstag, 16. September 2025

Gemeinderat entscheidet über das Bürgerbegehren bereits am 24.9.

Bereits am 24.9. wird der Gemeinderat über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zu einem Bürgerentscheid der Bürgerinitiative "Landschaftspark St. Leonhard" entscheiden.

Der Gemeinerat muss die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens beschließen, für das die BI 5030 Unterschriften eingereicht hat. Diese unglaubliche Anzahl ist fast die vierfache Menge der eigentlich nur notwendigen Unterschriften von 7% der wahlberechtigten Bürger. So haben etwa 26% mit ihrer Unzterschrift für den Bürgerentscheid gestimmt.

Die Gemeinderatssitzung beginnt am Mittwoch, 24.9. um 17 Uhr im Pfarrsaal am Münsterplatz. Die Bürgerinnen und Bürger können dabei sein und die Beratungen verfolgen. 

Montag, 4. August 2025

Die BÜB+ gratuliert der Bürgerinitiative

Wir gratulieren der BI Landschaftspark St. Leonhard ganz herzlich zu dem unglaublichen (Zwischen-)Ergebnis der Unterschriftensammlung für einen Bürgerentscheid zu den Bebauungsplänen eines Teils des Landschaftspark St. Leonhard: 4957 Unterschriften!
Die Anzahl der Unterschriften hat schon vor Abschluss des zulässigen Sammlungszeitraums die damaligen 3400 Unterschriften zum Erhalt der Platanenallee deutlich übertroffen! Daran sieht man, dass für die Überlingerinnen und Überlinger der Erhalt des vollständigen Landschaftsparks, der Landschafts- und Naturschutz und das Recht auf umfassende Bürgerbeteiligung ein großes Thema ist. Die Unterstellung, dass da "nur wenige selbst betroffene Anwohner" protestieren, ist eindrucksvoll widerlegt. Die Verwaltung und der Gemeinderat sind nun aufgefordert, zeitnah einen Bürgerentscheid anzusetzen.

 

Mittwoch, 16. Juli 2025

SWR dreht in Überlingen einen Beitrag zum Landschaftspark

Am Mittwoch war ein dreiköpfiges Fernsehteam von SWR Baden-Württemberg in Überlingen, um mit und über die Bürgerinitiative zur Erhaltung des vollständigen Landschaftspark St. Leonhard einen Beitrag zu drehen. Dieser wird im Rahmen der kommenden Ausgabe von "Zur Sache Baden-Württemberg" am Donnerstag 17.7.2025 um 20.15 Uhr in SWR Fernsehen ausgestrahlt.


 
 
Die Redakteurin Frau Schmitt interessierte sich für die Beweggründe, Ziele und Hoffnungen der Bürgerinitiative. Die Sprecherin der BI, Andrea Knorr, hatte auf alle Fragen die richtigen Antworten. 
Auch wurde sie gefragt, warum man es überhaupt als notwendig erachtet, eine Bürgerinitiative zu gründen und ein Bürgerbegehren mit dem Ziel eines Bürgerentscheides zu initiieren: Weil es die einzige Möglichkeit sei, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger zu kommunizieren, da ein Dialog mit Verwaltung und Gemeinderat bisher eher nicht zustande gekommen ist. 


Das Bürgerbegehren, für das zur Zeit Unterschriften auf einem speziellen Formular (Link zum Download) gesammelt werden, müssen mindestens 7% der Überlinger wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger unterzeichnen. Damit kann dann der Antrag auf einen Bürgerentscheid gestellt werden.
Die Sendung wird auch später noch in der SWR Mediathek zu sehen sein. Den Link zum Beitrag werden wir hier veröffentlichen. 

Ergänzung 18.7.: 

Die Aufzeichnung der SWR Sendung findet man hier in der Mediathek Leider kamen von rund zwei Stunden Dreh nur wenige Sekunden in die Sendung. Der für Überlingen wichtige Abschnitt beginnt etwa bei 30:20 Minuten. Trotzdem konnte der Standpunkt vermittelt werden, dass in so wichtigen und umstrittenen, zudem knapp entschiedenen Fragen, die Bürgerinnen und Bürger das entscheidende Wort haben müssen.

Aktuell lädt die Bürgerinitiative herzlich zum Besuch des Infostandes am Samstag, 19.7. beim Wochenmarkt ein. Gerne will man mit Ihnen Fragen, Anregungen, aber auch begründete Kritik diskutieren. Wer seine Unterschrift für das Bürgerbegehren noch nicht abgegeben hat, kann dies natürlich auch machen. 

Nicht vergessen: Ihre Unterschrift zum Bürgerbegehren bedeutet noch nicht ein endgültiges JA oder NEIN zum Bebauungsplan! Es ist aber eine Voraussetzung für den Bürgerentscheid. Mit ihm haben Sie die Möglichkeit, ein Votum für oder gegen die geplante Bebauung abzugeben.

© Textübernahme mit freundlicher Genehmigung der Bürgerinitiave Landschaftspark St. Leonhard  

Donnerstag, 10. Juli 2025

JA oder NEIN

(c) Motiv mit freundlicher Genehmigung der Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard 

 Jede einzelne Unterschrift zählt, hier können Sie das Formular herunterladen.

Freitag, 4. Juli 2025

Aufstellungsbeschluss Rauenstein Ost (Teil des Landschaftspark St. Leonhard)

Im aktuellen Mitteilungsblatt HalloÜ wird amtlich der am 28.5.2025 im Gemeinderat gefasste Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan "Rauenstein Ost" bekannt gemacht. Das Plangebiet liegt im als Landschaftspark St. Leonhard geschützten Gebiet der St. Leonhard Wiese und der bestehenden Kleingartenanlage. Die Bezeichnung "Rauenstein Ost" ist sehr verwirrend und lenkt von der tatsächlichen Lage ab. In der Begründung zum Aufstellungsbeschluss werden von der Verwaltung widersprüchliche Angaben gemacht.
Darstellung nach Angaben aus der GR Vorlage (BI St.L)

So heíßt es dort, dass im Rahmen einer Bedarfsanalyse bis 2030 ein Bedarf an 900 Wohnungen besteht. Nicht erwähnt wird, dass diese Bedarfsanalyse von 2019 stammt und zwischenzeitlich ein Großteil der benötigten Wohnungen erstellt oder zumindest in Planung ist. Alleine bis 2023 wurden unter Berücksichtigung von 80 rückgebauten Wohnungen bereits 604 neue Wohnungen erstellt. In 2024 und 2025 sind weitere 926 Wohnungen in Planung, teilweise bereits bezogen. Das heißt: Der Bedarf 900 Wohnungen ist bereits jetzt mit 1530 Wohnungen deutlich überschritten. Das wird von der Verwaltung schlicht verschwiegen oder bestritten. Es ist also vollkommen unnötig, den Landschaftspark für Wohnungen zu zerstören. Nicht berücksichtigt sind auch die vielen leerstehenden Wohnungen in Überlingen.

Die Verwaltung argumentiert mit "bezahlbarem Wohnraum". Mal abgesehen davon, dass für entsprechende Einkommen jede Wohnung bezahlbar ist, sind Wohnungen in dieser exponierten Lage mit teilweise See- und Bergsicht sicherlich nicht für Familien und kleine Einkommen bezahlbar. Das Argument "das Gelände gehört ja schon der Stadt/Spital und deshalb kann billiger gebaut werden" ist ist finanztechnischer Unsinn: In den kalkulierten Kosten eine Projektes muss der Wert einer Immobilie angesetzt werden, den man theoretisch bei Kauf bezahlen müsste. Alles andere wäre eine finanzielle Milchmädchenrechnung. (Wobei die "Milchmädchen" meist intelligent genug sind, den Zusammenhang zu verstehen). Da das Gelände Eigentum von Überlingen ist und so theoretisch das der Überlinger Bürgerinnen und Bürger, kann und darf keine Verwaltung Grundstücke unter Wert abgeben. Und dass der dubiose Schweizer Investor (DIE ZEIT: "der 100 Millionen Betrug") kaum bereit sein wird, auf Gewinnmaximierung zu verzichten, dürfte klar sein.

Es wird behauptet, dass das Gebiet über die bereits bestehende Erschließungsstraße angebunden wird. Dass für den erstmalig notwendigen Ausbau der Rauensteinstraße enorme Finanzmittel nötig werden erkennt jeder, der den aktuellen Zustand der Straße kennt. Hier ist ohne Ausbau keine deutliche Mehrbelastung durch den zusätzlichen Verkehr denkbar.

Gar nicht erwähnt wird im Aufstellungsbeschluss, auch nicht diskutiert, ist die Tatsache, dass das Gebiet im Regionalplan als freizuhaltende Parkfläche ausgewiesen ist. Das muss zunächst geändert werden. Dagegen sind Klagen möglich und schon angekündigt. Wegen der vielfältigen Flora und Faune mit z.T. streng geschützten Vorkommen haben sich NABU, BUND, DUH und andere Organisatíonen konsequent gegen jede Bebauung ausgesprochen.

Die Bürgerinitiative zur Erhaltung des Landschaftspark St. Leonhard hat ein Bürgerbegehren gestartet. Das notwendige Formular für Unterschriften kann hier heruntergeladen werden. 

Freitag, 6. Juni 2025

Bürgerentscheid: Wir unterstützen die BI St. Leonhard

Nachdem der Überlinger Gemeinderat mit äußerst knapper Mehrheit von nur einer Stimme einen Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan im Landschaftspark Stz. Leonhard gefasst hat, sind wir der Überzeugung, dass dieser Beschluss durch die Bürgerinnen und Bürger in einem Bürgerentscheid bestätigt oder abgelehnt werden muss.

Die Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard hat unmittelbar nach dem Gemeinderatsbeschluss ein Bürgerbegehren für einen Bürgerentscheid gestartet. Dazu werden ab sofort Unterschriften gesammelt. Mindestens 1500 Bürgerinnen und Bürger der Stadt Überlingen ab 16 Jahren müssen das Begehren auf dem vorgegebenen Formular unterschreiben und im Original bei der Bürgerinitiative abgeben. Die BI wünscht sich eine deutlich höhere Beteiligung! Deshalb geben wir sehr gerne den Wunsch weiter, dass die Bürgerinnen und Bürger im Freundeskreis und in der Nachbarschaft aktiv für eine Unterschrift werben. Download des Formulars hier

Dienstag, 27. Mai 2025

645 leerstehende Wohnungen in Überlingen

Laut Microzensus von 2022 stehen in Überlingen aus verschiedensten Gründen 645 Wohnungen ungenutzt leer, immerhin 4,8% aller Wohnungen. So berichtet es der SÜDKURIER am Montag.
Leerstehend, sanierungsbedürftig: Aktivierbarer Wohnraum


Man kann davon ausgehen, dass es jetzt in 2025 nicht weniger geworden sind. „Die Zukunft liegt im Bestand“, ist der Artikel überschrieben. Am kommenden Mittwoch aber soll/will der Gemeinderat entscheiden, ob im ausgewiesenen Landschaftspark St. Leonhard unter dem missverständlichen Namen „Rauenstein Ost“ ein großer Bereich mit einem Bebauungsplan überplant werden soll.

Welch ein Widerspruch:
Ein Landschaftspark für die Naherholung der Bürger, mit hoher Biodiversität, mit nachgewiesenen Zauneidechsen und einer ungewöhnlich artenreichen Flora und Fauna, soll für angeblich „bezahlbaren Wohnraum“ geopfert werden. Alle Umweltverbände von NABU bis DUH lehnen hier jede Bebauung ab. Es ist doch eine Illusion zu glauben, dass in diesem wertvollen Gebiet - schon gar nicht in den Penthäusern der 16 vierstöckigen Gebäude mit See- und Alpensicht - junge Familien bezahlbar wohnen werden! Oder dass der Schweizer Investor, dem in einem bis heute streng geheim gehaltenen Vertrag eine große Teilfläche überlassen werden soll, dort soziales Wohnen ermöglicht? Zumal dem Schweizer Vertragspartner laut einem Artikel in DIE ZEIT sehr dubiose Geschäftspraktiken und ein „100 Millionen Betrug“ nachgewiesen wurde. Macht sich darüber denn keiner Gedanken?

Der Überlinger Gemeinderat ist aufgerufen, diesen ökologischen Wahnsinn zu stoppen und besser alle Energie in Überlegungen zu stecken, wie man die vielen leerstehenden Wohnungen aktivieren kann. Schade, dass die Idee der FDP aus dem OB Wahlkampf für einen Bürgerentscheid zu dieser Fragestellung anscheinend nicht mehr verfolgt wird: Die Bürgerinnen und Bürger müssen dazu gefragt werden!

 

Freitag, 23. Mai 2025

Landschaftspark St. Leonhard: Jetzt wird es ernst!

Am vergangenen Montag hat der Bauauschuss bereits grünes Licht gegeben: Mehrheitlich wurde einem Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan "Rauenstein Ost" (das Gebiet ist Teil des Landschaftspark St. Leonhard) zugestimmt. Am kommenden Mittwoch 28.5. , ab 17 Uhr im Pfarrzentrum) soll der Gemeinderat endgültig beschließen. 

Den vielen Argumenten gegen die Überbauung wurde wenig Aufmerksamkeit geschenkt, auch nicht den Hinweisen, die von Journalisten der DIE ZEIT zum Schweizer Investor aufgedeckt wurden. Siehe: Der 100 Millionen Betrug.

Die Bürgerinitiative zum Erhalt des Landschaftsparks wird duch die BÜB+ inhaltlich unterstützt. So zeigen wir hier auch gerne eine Computerdarstellung, wie das Baugebiet den Charakter des Geländes "St. Leonhardswiese" vollständig verändert und zerstört. Die noch bestehenden Kleingärten werden ersatzlos vernichtet. 

© BI Landschaftspark St. Leonhard
Weiterführender Link:
Die BI ruft dazu auf, die Gemeinderatssitzung am 28.5. zu besuchen und so ein Zeichen an die Stadträte zu setzen, dass man mit den Plänen keinesfalls einverstanden sein wird.

Dienstag, 20. Mai 2025

Schlechter Ton

Montag, 14 Uhr, Rathaussaal: Sitzung des ABTV (Bauausschuß). Bürgermeister Kölschbach eröffnet die Sitzung pünktlich, es sind etwa 20 Bürger und Bürgerinnen anwesend, die sich für die Themen der Tagesordnung interessieren. Man versteht ihn sehr schlecht.

Ein Bürger meldet sich, bemängelt, dass man die Worte von Herrn Kölschbach nicht oder schlecht verstehen könne. (Die Wortbeiträge werden über eine Lautsprecheranlage verstärkt) . Andere Bürger stimmen der Meldung zu. 

BM Kölschbach: "Dann müssen Sie halt leise sein!" (es war ganz still bei den Zuhörern!)

Bürger: "Man versteht Sie nicht über Lautsprecher!"

BM Kölschbach sinngemäß: "Wenn Sie weiterreden, mache ich von meinem Hausrecht gebrauch und Sie verlassen den Saal!" (Den genauen Wortlaut konnte man tatsächlich nicht verstehen)

Unser Fazit:
So geht man nicht mit interessierten Bürgern um! Einen akustisch schlechten Ton muss man nicht mit einem noch schlechteren Ton übertreffen. Bürgernähe ist anders.

 

Donnerstag, 8. Mai 2025

DIE ZEIT: Der 100 Millionen Betrug

© DIE ZEIT, Ausriss Bürgerinitiative St. Leonhard
Kürzlich berichtete die Zeitung DIE Zeit über einen 100 Millionen Betrug der Schweizer BG Business Group.Was hat das mit Überlingen zu tun?

Im Rahmen eines geplanten Tauschgeschäftes schloß die Stadtverwaltung mit BG einen bis heute streng geheimen Vertrag, in dem ein Tausch des Deisendorfer LÖWEN Areals mit wertvollen Flächen im Überlinger Landschaftspark St. Leonhard geregelt wurde. BG ging wenig später in die Insolvenz, der Vertrag sofort auf die INTERAGENDA AG über. Die aber scheint eng verquickt mit BG. Zwei Investigativjournalisten von DIE ZEIT fanden erstaunliche Details.

Mehr nachlesen kann man auf der Homepage der Bürgerinitiave zum Erhalt des Landschaftsparks. Wir haben den DIE ZEIT Artikel hier verlinkt.

Der Gemeinderat hat zunächst am 19.5. im Bauausschuss und dann im GR am 28.5. erneut die Beratung über einen Aufstellungsbeschluss für große Flächenbebauung im Landschaftspark auf der Tagesordnung, obwohl laut der BI St. Leonhard die Verwaltung und die Gemeinderäte über die Veröffentlichung und die Enthüllungen von DIE ZEIT informiert wurden. Man kann nur fordern, dass alle Aktivitäten hin zu einer möglichen Bebauung des Landschaftsparks unverzüglich gestoppt werden, um den Tauschvertrag nicht wirksam werden zu lassen! Der steht nach unserem Wissen unter dem Vorbehalt, dass die Stadt Überlingen im Landschaftspark Baurecht schafft. Überlinger Naherholungsgebiete sind für uns Bürger zu wertvoll, um sie irgendwelchen dubiosen Investoren zu überlassen! Dass die behauptete Notwendigkeit zur Schaffung von "bezahlbarem Wohnraum" jeder Grundlage entbehrt, macht den geplanten Aufstellungsbeschluss ohnehin überflüssig. Siehe unser Bericht. Im Landschaftspark kann kein "bezahlbarer Wohnraum" entstehen, schon gar nicht, wenn Investoren das Sagen haben.

 

Dienstag, 25. März 2025

Ist der ominöse Vertrag mit dem Schweizer Investor befristet?

Nachdem wir uns immer wieder an verschiedenen Quellen nach dem geheimen Inhalt des Vertrages zwischen der Stadt Überlingen und dem Schweizer Investor Dürr erkundigt hatten, wurde uns diskret eine überraschende Information gegeben. Den Wahrheitsgehalt konnten wir nicht verifizieren.

Angeblich soll der Vertrag, der die Übernahme des Deisendorfer "Löwen" Areals durch die Stadt im Tausch gegen eine gleich große Fläche im Landschaftspark St. Leonhard (im Bebauungsplan unscheinbar "Rauenstein Ost" getitelt) regelt, zeitlich befristet abgeschlossen worden sein. Nach unserem Informanten soll er mittelfristig auslaufen, wenn der Tausch bis zu einem definierten Datum nicht vollzogen ist. 

Wir sind der Überzeugung, dass dies eine gute Gelegenheit wäre, das geplante Tauschgeschäft zu beenden. Zumindest hinsichtlich einer Tauschfläche im Landschaftspark St. Leonhard.

Donnerstag, 13. März 2025

Landschaftspark St. Leonhard: Braucht Überlingen dort massive Bebauung?

Die aktive Bürgerinitiative zum Erhalt des Naherholungs- und Landschaftspark St. Leonhard (die Stadt plant dort unter dem missverständlichen Begriff "Rauenstein Ost" eine massive Bebauung mit 16 großen mehrstöckigen Gebäuden) hat zusammengestellt, wie viele Wohnungen in den vergangenen 10 Jahren neu gebaut wurden, wie viele in der nächsten Zeit noch dazu kommen und welche zusätzliche Einwohnerzahl dem entgegensteht. 

Die Angaben basieren auf Daten des Statistischen Landesamtes und auf Vorlagen im Gemeinderat. Hochinteressant, man muss sich diese Zahlen anschauen! Fazit: Wir haben im Hochpreissegment mehr als genug Wohnungen, sogenannte "bezahlbare" Wohnungen werden in absehbarer Zeit ebenfalls ausreichend vorhanden sein. Kein Grund also, Teile des beliebten Landschaftspark St. Leonhard zu bebauen!

Mehr dazu zu lesen unter www.landschaftspark-st-leonhard.de

Montag, 2. Dezember 2024

Knapp die Hälfte hat gewählt: Jan Zeitler bleibt OB von Überlingen

Knapper und spannender konnte es am Wahlabend im großen Saal des Salem College fast nicht sein: Minütlich änderte sich der immer minimale Vorsprung der ausgezählten Wählerstimmen: Mal lag Martin Hahn, mal Jan Zeitler vorne. Zuletzt siegte Jan Zeitler mit 50,69% der abgegebenen Stimmen. 111 Stimmen reichten zu seinem Wahlsieg.


So ist Demokratie, so wollen wir Demokratie. Schade, dass sich die Mehrheit der Bürger vermutlich nicht für einen Kandidaten entscheiden konnte oder wollte und sich deshalb nicht beteiligte. Umso größer der Dank an Martin Hahn und die drei im ersten Wahlgang ausgeschiedenen Kandidaten Michels, Hildebrandt und Strenger, dass sie eine demokratische Auswahl erst ermöglicht hatten. Die 49,31% von Martin Hahn sind deutlich mehr als ein Achtungserfolg!

Unser Glückwunsch geht an Jan Zeitler. Wir wünschen uns und ihm, dass er immer die richtigen Entscheidungen im Interesse der Überlinger Bürgerinnen und Bürger trifft. Und dass er in den Diskussionen des Wahlkampfes vielleicht gelernt hat, vielleicht doch mehr auf die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger einzugehen, sie zumindest zu diskutieren bereit ist. Beweisen kann er es bereits hinsichtlich des Landschaftsparks St. Leonhard: Verzichten Sie auf die Aufstellung eines Bebauungsplans! Keine Wohnung ist es wert, dass dafür wertvollste Natur beseitigt wird! Und auch kein Vertrag mit irgendwelchen Investoren aus der Schweiz ist das wert.


Freitag, 22. November 2024

2. SÜDKURIER Podiumsdiskussion mit alternativen Wahrheiten

Donnerstagabend, Salem College:
2. Podiumsdiskussion des SÜDKURIER mit den OB Kandidaten Hahn und Zeitler. Gefühlt keine Diskussion, eher ein vorsichtiges, freundliches Gespräch. "Langweilig bis einschläfernd" empfand ein Besucher den Abend. Nun wünschen wir uns nicht unbedingt Beschimpfungen wie im US Wahlkampf, aber könnte es nicht etwas tiefer gehen? Könnte man die jeweiligen Positionen nicht mal gezielt nachfragen, hinterfragen? Und könnte man offensichtliche "alternative Wahrheiten" nicht thematisieren?

So erklärte Jan Zeitler , dass die Bebauung des Landschaftsparks St. Leonhard (genannt Rauenstein Ost) nur eine Randbebauung an der Rauensteinstraße sei, der Hang bliebe frei. Wie bitte? Aus dem Saal erklang laut das Wort "Lüge". Unrecht hat der Rufer damit nicht gehabt, denn bekanntlich sind dort 16 mehrgeschossige Großgebäude in drei Reihen und eine durchgehende Erschließungsstraße geplant. Komplett durch den Hangbereich, mit einem Wendeplatz am Ende. Damit dann bei Bedarf die Straße auf die Birkle Wiese fortgeführt werden kann.

Endlich klare Aussagen zu St. Leonhard

Während sich Amtsinhaber Jan Zeitler auf die Aussage beschränkte, dass dies der Gemeinderat zu entscheiden habe (in dem er allerdings als Vorsitzender die Themen festsetzt!), kam von Kandidat Martin Hahn ein erfreulich klares Bekenntnis zum Erhalt des Landschaftsparks, der in seiner Amtszeit als Überlinger Stadtrat eingerichtet wurde: "Ich bin da raus!" Hahn ist sich zudem sicher, dass von den Bürgern ein Bürgerbegehren für einen Bürgerentscheid kommen wird, wenn der Gemeinderat diesen nicht selbst ansetzt.

Wie die Kandidaten mit engagierten Bürgern umgehen wollen, mit Blick auf die etwa 16 (sechszehn) Bürgerinitiativen, die sich während der Amtszeit von OB Jan Zeitler gründeten und die mehr oder weniger nicht für ernst genommen wurden - die sich zumindest so fühlten. Diese Frage wurde von Zeitler ausweichend beantwortet, ja, er habe die Auflistung auf der Homepage der BÜB+ gelesen. Er nannte dann lediglich das Parkhaus Therme, das doch so schön geworden sei. Seltsam: Dazu gab es gar keine Bürgerinitiative, das Thema ist in der Auflistung auch nicht enthalten. Hahn verwies auf bürgerfreundliche Richtlinien des Landes, dass Bürgerengagement wichtig sei. Dass Bürger frühzeitig eingebunden werden müssen, um die Bildung von Bürgerinitiativen gar nicht erst notwendig zu machen. Kurz: Man müsse frühzeitig informieren und über die Themen reden. Man müsse reden, doch man dürfe auch nicht erwarten, dass jedes Ziel einer Bürgerinitiative auch erfüllt werden kann.

Was sonst noch ungemein störte: Besonders, wenn OB Kandidat Martin Hahn sprach, wurde es in einigen Saalecken unruhig. Es wurde gelacht, gequatscht und gestört. Das ist nicht das, was man sich in einer Demokratie wünscht. Jeder sollte das Recht haben, seine Meinung zu äußern und die Zuschauer sollten das Recht haben, diese akkustisch auch zu verstehen.


Montag, 11. November 2024

Im 1. Wahlgang: Martin Hahn überholt Amtsinhaber Jan Zeitler


Damit hätte Amtsinhaber OB Jan Zeitler vermutlich nicht gerechnet: Dass er im ersten Wahlgang deutlich gegen seinen Herausforderer Martin Hahn verliert. Und vermutlich auch nicht damit, dass die vier weiteren Kandidaten zusammen fast 23% der Wählerstimmen bekamen.

Das vorläufige amtliche Endergebnis
Das bedeutet, dass gut 63% der Wählerinnen und Wähler gegen Jan Zeitler (36,55%) gestimmt haben! Für ihn als Amtsinhaber ein schlechtes Ergebnis, er wird es am 1.12. schwer haben, den Rückstand noch aufzuholen. Für Martin Hahn (40,37%) dagegen ist ein Sieg sicherlich noch nicht garantiert: Jeder Vorsprung kann ganz schnell verloren sein.

Großen Respekt und Anerkennung haben sich auch die vier weiteren Kandidaten Dennis Michels (9,12%), Olaf Wübbe (2,83%), Thomas Hildebrandt (2,41%) und Felix Strenger (8,5%) verdient. Alleine der Mut und die Bereitschaft, gegen den Amtsinhaber anzutreten, ist mehr als lobenswert.

Freud und Leid der Kandidaten
Am 1.12. werden Jan Zeitler und Martin Hahn in der Stichwahl gegeneinander antreten. Gewonnen hat der, der am Ende die Mehrheit der Stimmen bekommt. Wirklich unbefriedigend war die bisherige Wahlbeteiligung mit etwas über 53%. Das ist noch stark ausbaufähig, im Interesse der Demokratie auch sehr wünschenswert. Der zukünftige OB sollte sich auf eine deutliche Mehrheit nicht nur der abgegebenen Stimmen, sondern auch der ganzen Bürgerschaft stützen können.

Landschaftspark St. Leonhard: Etappensieg oder Sieg der Vernunft?

Ist es ein Sieg der Vernunft, dass der Bauausschuss in seiner heutigen Sitzung den geplanten Beschluss zur Aufstellung eines Bebauungsplans "Rauenstein Ost" (das ist das Biotop und der Landschaftspark St. Leonhard)  auf Antrag  von der Tagesordnung genommen hat? Vielleicht hat man doch eingesehen, dass ein derart weitreichender und höchst umstrittener Aufstellungsbeschluss gegen den erklärten Willen vieler Überlingerinnen und Überlinger erst unter einem enweder wiedergewählten oder einem neuen Oberbürgermeister ausführlich beraten und gefasst werden darf. 

Vor Beginn der Sitzung des Bauausschusses wurde der Antrag auf Absetzung des Tagesordnungspunktes gestellt. In der folgenden Abstimmung votierten alle Mitglieder des Ausschusses für das Absetzen, lediglich CDU Stadtrat Jörg Bohm wollte, dass der Tagesordnungspunkt beraten und abgestimmt wird: Seiner Meinung nach gäbe es für den Aufstellungsbeschluss keinen weiteren Beratungsbedarf mehr.

Die vermutlich aus taktischen Wahlkampfgründen erfolgte Absetzung der Vorberatung heißt natürlich nicht, dass OB Zeitler seine engagierten Pläne hinsichtlich der Bebauung des Landschaftsparks einstampft: Sollte er wieder zum Oberbürgermeister gewählt werden, ist mit einer raschen Neuterminierung zu rechnen.

Nach diesem Beschluss dürfte auch der entsprechnde TOP 9 der Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch abgesetzt werden, da die notwendige Vorberatung im Ausschuss nicht stattfand. Zu dieser Frage machen wir uns noch kundig und werden rechtzeitig berichten.

Sonntag, 10. November 2024

Wen sollen wir zum OB wählen?

In einer öffentlichen Diskussionrunde haben Mitglieder und Freunde der BÜB+ offen über ihre Vorstellungen von einen neuen OB diskutiert. Es zeigte sich, dass der amtierende OB Jan Zeitler wenig Fürsprache erhielt, um nicht zu sagen: Niemand der Anwesenden will ihn wählen.

Die Gründe dafür wurde offen benannt: Fehlende Empathie gegenüber den Bürgern, völliges Desinteresse an den mindestens 16 Bürgerinitiativen während seiner Amtszeit, mangelnde Gesprächsbereitschaft. Allgemein positiv wird sein fachliches Wissen vermerkt, aber Bürgernähe ist den Wählern wichtiger. Für Fachwissen gibt es hochqualifizierte Mitarbeiter in der Verwaltung. Nicht vergessen ist seine vollkommen kompromisslose Haltung in der Frage um den Erhalt der denkmalgeschützten  uralten Platanenallee und der riesigen Weiden im Uferbereich, die er - trotz 3400 Unterschriften von Bürgern  zum Erhalt - als seine fast erste Amtshandlung als OB am Rosenmontag 2017 abholzen ließ.

Lobend wird der Kandidat Martin Hahn erwähnt, er erscheint wesentlich bürgernäher. Man erhofft von ihm unvoreingenommene Gesprächsbereitschaft, ein Zugehen auf Bürgerinitiativen und dass er das Wort "Bürger" in seiner Amtsbezeichnung ernst nimmt. Diskutiert wurde allerdings auch, ob seine Ehefrau -die frühere Oberbürgermeisterin Sabine Becker- möglicherweise im Hintergrund aktiv an Entscheidungen mitwirken wird. Andere sahen das als weniger tragisch an, zumal der Kandidat Martin Hahn es klugerweise unterlassen hat, seine Frau verstärkt in den Wahlkampf einzubeziehen.

Lobende Worte gab es auch für Felix Strenger, der nach mancher Ansicht leider viel zu spät in den Wahlkampf eingestiegen war. Dadurch hat er sich Chancen genommen.

Die Kandidaten Wübbe, Hildebrandt und Denis Michels wurden für ihren Mut und Engagement sehr gelobt, große Chancen werden ihnen aber nicht eingeräumt.

Allgemein wird nicht erwartet, dass es bereits im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit für einen der Kandidaten geben wird. Eine Entscheidung wird dann im zweiten Durchgang zwischen den beiden bestplatzierten Kandidaten fallen. Die Runde ging davon aus, dass dann fast alle Stimmen der ausscheidenden Bewerber zu Martin Hahn wandern werden: Wenn man eher für Zeitler ist, hätte man ihn gleich gewählt.

Mitglieder der BÜB+ werden am Wahlsonntag ab 18 Uhr im Kursaal anwesend sein. Spannend wird es werden.

Mittwoch, 6. November 2024

OB Zeitler will den Bebauungsplan für den St. Leonhard Landschaftspark noch während seiner Amtszeit durchsetzen!

Seit heute ist die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch veröffentlicht: TOP9 ist der Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan im Landschaftspark St. Leonhard. Massive Bürgerproteste dagegen haben nicht genutzt, auch nicht die eindeutigen Stellungnahmen gegen jede Bebauung von NABU, BUND und Deutscher Umwelthilfe.

Man könnte tatsächlich meinen, dass OB Zeitler überzeugt ist, am kommenden Sonntag direkt wiedergewählt zu werden. Wie sonst kann es sein, dass er sich über die vielen Bürgerinnen und Bürger (Wähler!) hinwegsetzt, die sich gegen die Bebauung des Landschaftsparks aussprechen? Ist es vielleicht doch so, dass die Verquickung mit dem Schweizer Investor größer ist, als bisher gedacht?

Dass die geplanten Wohnungen in 16 vielstöckigen Gebäuden  nicht zwingend notwendig sind, hat die Dokumentation der Bürgerinitiative Landschaftspark St. Leonhard eigentlich bewiesen. Welchen Grund hat OB Zeitler, ein Biotop, ein Refugium für viele Tier und Pflanzenarten, unwiederbringlich zu zerstören?

Bitte lesen Sie die Information auf der Homepage der Bürgerinitiative!

Den Aufruf, sich in der kommenden Gemeinderatssitzung zu zeigen und Flagge zu zeigen gegen die Pläne, können wir nur unterstützen.

Montag, 4. November 2024

Wofür soll Überlingen den Diversitätspreis der Sielmann Stiftung bekommen?

 Unglaublich: Die Sielmann Stiftung will Überlingen und OB Zeitler den Biodiversitätspreis 2024 verleihen. Und das unmittelbar vor der anstehenden OB Wahl.

Die BÜB+ hat daher an die Sielmann Stiftung dieses Schreiben gerichtet:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

wir lesen, dass die Stadt Überlingen den Biodiversitätspreis 2024 der Sielmann Stiftung erhalten soll.

 

Ganz abgesehen davon, dass Sie unmittelbar vor der OB Wahl einen demokratisch nicht verantwortbaren Termin gewählt haben, der dem (umstrittenen) Amtsinhaber einen unverdienten grünen Anstrich geben wird und damit eine aktive Wahlbeeinflussung darstellt, sind es die Fakten, die gegen diesen Preis für Überlingen und den OB sprechen:

  • Für eine Landesgartenschau wurde eine über 100 Jahre alte denkmalgeschützte Platanenallee  abgeholzt, viele weitere Bäume gefällt, darunter mehrere Landschaftsprägende riesige Weiden im Uferbereich des Bodensees. Insgesamt wurden über 150 Bäume gefällt für eine umstrittene Blümchenschau. Von Biodiversität ist im ehemaligen Gelände der LGS nichts mehr zu spüren.
  • Gerade dieser Oberbürgermeister betreibt massiv einen Bebauungsplan mit einem schweizer Investor im Bereich des ausgewiesenen Landschaftsparks St. Leonhard. Dagegen protestierten viele Bürger, aber bereits in der kommenden Woche will der zu ehrende OB dies im Gemeinderat noch schnell mit einem Aufstellungsbeschluss zementieren.
  • Im Park Rauenstein hat dieser OB massiv den Bebauungsplan „Rauenstein“ durchgesetzt, durch den ein Bereich des denkmalgeschützten Parks bebaut werden soll.

 

Alleine diese drei Punkte widersprechen jedem Gedanken für Biodiversität. Dazu muss man wissen, dass sich NABU, BUND und Deutsche Umwelthilfe massiv gegen die Planungen ausgesprochen haben. 

 

Als ehemaliger Stadtrat der BÜB+ protestiere ich energisch gegen diese vollkommen falsche Ehrung von Person und Stadt. Ich frage mich, wo Sie Ihre Informationen über die angebliche vorbildliche Förderung der Biodiversität in Überlingen bekommen haben. Ich fordere Sie auf, den Termin nicht nur auf nach der Wahl zu verschieben, sondern auch die Entscheidung sorgfältig zu prüfen.

 

Dirk Diestel

Vorsitzender der BÜB+

Donnerstag, 19. September 2024

Glosse: Kommen Sie zu mir zum Gespräch! Oder: Sollte ein Kandidat nicht besser immer zum Bürger ins Gespräch kommen?


Es ist Wahlkampf um den Überlinger OB Posten. Wie schon zur Kommunalwahl fällt etwas auf: Plötzlich werden von den Kandidaten massenhaft Gesprächsangebote gemacht, will man mit den "lieben Bürgern und Bürgerinnen" ins Gespräch kommen: "Kommen Sie mit mir ins Gespräch" inseriert der Amtsinhaber Jan Zeitler im Mitteilungsblatt, direkt unter einer Anzeige des Bestattungsinstitutes.
MITEINANDER reden!

Acht Jahre hatte er Zeit, sich um seine Bürgerinnen und Bürger zu kümmern. Gespräche fanden eher selten statt, schon gar nicht mit den Initiatoren diverser Bürgerinitiativen. Etwa 16 (sechzehn) waren es in dieser Zeit oder kurz vor der OB Wahl 2016. (*) Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern? Sie mal gezielt einladen oder gar deren Veranstaltungen besuchen, um sich die Argumente wenigstens mal anzuhören, wenn man sie schon nicht teilt? Das gabs nicht. Lieber wurden diese engagierten Bürger mehr oder weniger öffentlich abgekanzelt, sie würden sich ja doch immer nur für oder gegen das einsetzen, was sie vor der eigenen Haustür haben wollen oder eben nicht.

Dass beispielsweise bei der Veranstaltung der BI "Landschaftspark St. Leonhard" etwa 300 Bürgerinnen und Bürger aus allen Stadtbereichen und aus den Teilorten teilnahmen-geschenkt! Waren doch angeblich eh alles befangene direkte Anwohner. Dass Bürgerinnen und Bürger aus der ganzen Stadt und Region sich für den Erhalt des Wasserdruckrohres zum Wasserkraftwerk am Mantelhafen einsetzten: Waren doch angeblich nur betroffene Grundstücksbesitzer! Gespräche mit der Bürgerinitiative? Siehe unser Artikel "Das einzige was stört, sind die Bürger!"

Gehen Sie unbedingt hin zu den Veranstaltungen der Kandidaten, fragen Sie, wie wichtig jedem einzelnen die Bürger, die Bürgerbeteiligung und die Bürgerinformation ist!
Dirk Diestel, Vorsitzender der BÜB+

(*) Mindestens 16 Bürgerinitiativen seit 2016:

1. BÜB ab 2016 : sammelte in nur 2,5 Wochen 3400 Unterschriften gegen das Fällen der denkmalgeschützten Platanenallee. Vergeblich. Erste Tätigkeit von OB Zeitler nach seiner Wahl und Amtsantritt: Am Rosenmontag 2017 wurden alle Bäume gefällt, „ein Freudentag für Überlingen!“ soll er gesagt haben.

2. Viele Bürger setzen sich massiv gegen die geplante Fällung sämtlicher Bäume an der Promenade und gegen den Abriss der sog. Baresel Plattform ein. Größtenteils erfolgreich.

3. Viele Bürger setzen sich gegen die Fällung der Kastanien am Landungsplatz ein. Teilweise erfolgreich.

4. Verein Bürgerenergie setzte sich für den Erhalt und weitere Nutzung des Druckrohres zum Kraftwerk am Mantelhafen ein. Vergeblich.

5. Bürgerinitiative Wiedholz. Ungeklärt.

6. Bürgerinitiative zur verpflichtenden Nutzung von Stangengerüsten bei besonderen Bauvorhaben. Vergeblich

7. Bürgerinitiative gegen die Einrichtung des Motorradparkplatzes im ehemaligen Kastaniengarten des „Raben“. Vergeblich.

8. Bürgerinitiative gegen den riesigen Neubau Laserklinik an der Aufkircherstraße. Vergeblich.

9. Bürgerinitiative gegen die Teilbebauung des Rauensteinparks. Vergeblich.

10. Bürgerinitiative gegen den Verlust des kleinen Waldes im Telekom Areal Langgasse. Vergeblich.

11. Bürgerinitiative gegen die Hotelplanung an der Zimmerwiese. Vergeblich.

12. Bürgerinitiative gegen die geplanten 20m hohen Wasserspeicher der Solarthermieanlage unterhalb von Aufkirch. Teilerfolg: Die Speicher wurden in der Höhe halbiert und eingegrünt.

13. Bürgerinitiative Fischerhäuser Vorstadt gegen die geplante Bebauung mit mehrstöckigen Gebäuden und gegen die Überbauung des „Mezgergarten“. Überwiegend vergeblich.

14. Bürgerinitiative gegen die geplante Verkehrslenkung während der LGS. Teilweise erfolgreich.

15. Bürgerinitiative „Bezahlbares Wohnen in Überlingen“ engagiert sich für mehr sozialen Wohnungsbau. Eher erfolglos.

16. Bürgerinitiative „Landschaftspark St. Leonhard“ gegen jede Bebauung. Noch offen.

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